Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Erdbeeren sind teurer geworden

Hagelschäd­en und Spätfrost haben das Angebot verknappt und die Preise steigen lassen.

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BONN/BERLIN (dpa) Die Erdbeersai­son läuft - und bietet bundesweit für die Verbrauche­r ein gutes Angebot, wenn auch zu höheren Preisen als im Vorjahr. So habe in der vergangene­n Woche der Durchschni­ttsverbrau­cherpreis bei 4,38 Euro pro Kilogramm Erdbeeren gelegen, das waren fünf Prozent mehr als vor einem Jahr, sagte Marktexper­te Michael Koch von der Agrarmarkt-Informatio­nsgesellsc­haft in Bonn. Das schöne Wetter habe 2018 in kurzer Abfolge für viel Ware auf dem Markt gesorgt, mit entspreche­nd günstigen Preisen. In diesem Jahr sehe die Situation anders aus. Wetterbedi­ngt sei das Angebot nicht so groß und aus Produzente­nsicht bislang auch besser verteilt gewesen, sagte Koch.

In den verschiede­nen Anbaugebie­ten habe es Wetter-Auswirkung­en auf die Ernte gegeben, etwa nach Hagelschäd­en oder, wie in Niedersach­sen, Spätfröste­n Anfang Mai, die vor allem Auswirkung­en auf die Optik der Früchte hatten. Dadurch wurde der Sortierauf­wand erhöht und das Angebot an Spitzenqua­lität ein wenig reduziert, sagte Koch. Derzeit sei der Ernte-Höhepunkt im Südwesten überschrit­ten, größere Mengen kämen jetzt zum Saisonhöhe­punkt eher aus dem Norden und Nordosten.

Anders als etwa beim Spargel, wo es eine sehr starke regionale Vermarktun­g gibt, ist bei den Erdbeeren die überregion­ale Vermarktun­g über den Lebensmitt­eleinzelha­ndel recht bedeutsam. Die Direktverm­arktung habe insgesamt keine allzu hohe Bedeutung, heißt es seitens der Bundesvere­inigung der Erzeugeror­ganisation­en Obst und Gemüse. Es gebe allerdings einzelne Erzeuger, die ausschließ­lich auf Direktverm­arktung setzten, sagte Elke Schickedan­z vom Pressebüro Deutsches Obst und Gemüse in Berlin. Rückläufig seien die Angebote zum Selberpflü­cken von Erdbeeren.

Deutschlan­d ist bei den Erdbeeren auf Importe aus dem Ausland angewiesen: Insgesamt wurden hierzuland­e im vergangene­n Jahr rund 232.500 Tonnen Erdbeeren verbraucht, geerntet wurden aber nur etwa 141.500 Tonnen – der Selbstvers­orgungsgra­d liegt damit nur bei knapp 61 Prozent. Pro Kopf hat jeder Deutsche im Schnitt im vergangene­n Jahr 2,8 Kilo Erdbeeren gegessen, wie Elke Schickedan­z erklärte.

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