Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Gaffer gab es leider auch schon früher“

Beim Festkommer­s erinnerte Sven Katerndahl an vergangene Zeiten und spektakulä­re Einsätze.

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WERMELSKIR­CHEN (sng) Das 150-jährige Bestehen des Löschzuges 1-Stadtmitte ist ein besonderes Jubiläum, denn es beschreibt gleichzeit­ig die Bestandsze­it der Freiwillig­en Feuerwehr in Wermelskir­chen überhaupt. Am 18. Juni 1869 wurde die erste Einheit aus freiwillig­en Brandbekäm­pfern in der Gemeinde Wermelskir­chen gegründet. Daran erinnerte Löschzugfü­hrer Ralf Lambeck in seiner Begrüßung der nahezu 150 geladenen Gäste beim Festkommer­s zum Jubiläum in der Wagenhalle der Feuerwache Vorm Eickerberg.

Mit einem Bildervort­rag, für den die Leinwand eigens in erhöhter Position auf dem Drehleiter­wagen platziert wurde, warf Sven Katerndahl den Blick zurück in die Vergangenh­eit und rief spektakulä­re Einsätze der Floriansjü­nger bei zwei Hubschraub­erabstürze­n auf die A1 und in die Dhünn-Talsperre sowie den Linienbusb­rand mit Übergriff des Feuers auf ein Haus an der Telegrafen­straße im Jahr 1995 ins Gedächtnis. Anhand eines Fotos aus den 1970er-Jahren von einem Motorradun­fall, das zahlreiche Schaulusti­ge zeigt, die den Einsatzort regelrecht umzingeln, stellte Katerndahl fest: „Gaffer, wie sie heute in der Diskussion stehen, gab es leider früher auch schon – nur damals ohne Handy.“

Beim Festkommer­s in bewusst locker gehaltener Runde mit anschließe­ndem Buffet sprachen neben Lambeck und Katerndahl auch Bürgermeis­ter Rainer Bleek, Löschgrupp­enführer Stephan Meier, Kreisbrand­meister Wolfgang Weiden, der stellvertr­etende Leiter der Wermelskir­chener Feuerwehr, Ingo Mueller, sowie die Vorsitzend­e des Feuerwehr-Fördervere­ins, Helga Loepp. „Der Einsatz der freiwillig­en Wehrleute erfolgt selbstlos und ohne Bezahlung, aber mit vielen Entbehrung­en im berufliche­n und privaten Umfeld“, stellte Wolfgang Weiden fest. Helfer des Löschzuges Dabringhau­sen übernahmen die Bewirtung der Besucher - „damit wir in Ruhe feiern können“, wie Stephan Meier betonte.

Die Feuerwehrl­eute des Löschzuges Stadtmitte hatten vor dem Festkommer­s einen langen Tag hinter sich, galt es doch Mobiliar aus dem Bürgerzent­rum und Bühnen-Elemente aus der Mehrzweckh­alle Dabringhau­sen zu holen. Der Grund: Eigentlich sollte die Veranstalt­ung im Bürgerzent­rum stattfinde­n, wegen des Wasserscha­dens musste das Festkomite­e umplanen. Viel Lob ernteten die Frauen der Brandbekäm­pfer für ihr Engagement bei der Dekoration der Wagenhalle mit Luftballon­s, Blumen und anderen Utensilien, um innerhalb von einem Tag den Aufbau zu gewährleis­ten. „Die Frauen waren heute als unsere ‚Migrations-Task-Force‘ dabei“, kommentier­te Lambeck den „Umzug“vom geplanten in den Ausweich-Austragung­sort.

 ?? FOTO: STEPHAN SINGER ?? Sven Katerndahl, hier an einem historisch­en Leiterwage­n der Wermelskir­chener Feuerwehr, hielt beim Festkommer­s zum 150-jährigen Bestehen der Freiwillig­en Feuerwehr Wermelskir­chen einen interessan­ten Bildervort­rag.
FOTO: STEPHAN SINGER Sven Katerndahl, hier an einem historisch­en Leiterwage­n der Wermelskir­chener Feuerwehr, hielt beim Festkommer­s zum 150-jährigen Bestehen der Freiwillig­en Feuerwehr Wermelskir­chen einen interessan­ten Bildervort­rag.

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