Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Gemeinnütziger Bauverein investiert in barrierefreies Wohnen
WERMELSKIRCHEN „Genossenschaftliches Wohnen ist mehr als einfach irgendwo zur Miete zu wohnen.“Das machte Martin Lambotte, Geschäftsführer des Gemeinnützigen Bauvereins Wermelskirchen, bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung am Donnerstagabend deutlich. Er ergänzte : „Wir sind mehr als nur ein Vermieter.“Dafür aber einer, der viele Wohnungen in der Stadt bewirtschaftet. So umfasste der Bestand im Vorjahr 512 Wohnungen, sechs Gewerbeeinheiten, 202 Garagen und 97 Stellplätze. „Die Gesamtwohn-/Nutzfläche beträgt demnach nach dem Abbruch der Gebäude an der Königsberger Straße 5 und 7 insgesamt 31525 Quadratmeter“, sagte Lambotte.
Ein wichtiger Bereich seien im Zusammenhang mit dem Bauverein aber auch Neubaumaßnahmen. Diese hätten sich auch im Geschäftsjahr 2018 weiterentwickelt. So etwa wurden an der Königsberger Straße nach dem erwähnten Abbruch der Häuser Nummer 5 und 7 ein bestandsersetzender Neubauantrag für 16 freifinanzierte und barrierearme Wohnungen, eine Tagespflege und eine Tiefgarage mit elf Stellplätzen gestellt. Der Baubeginn sei noch für diesen Sommer geplant. Der Bauantrag für den Neubau Schwanen für drei Mehrfamilienhäusern mit 31 Wohnungen und Tiefgarage wurde gestellt, Baubeginn ist für Ende 2020 geplant. Für den Neubau Tente/Bähringhausen könne mit der detaillierten Planung erst nach Rechtskraft des aufzustellenden
Bebauungsplans begonnen werden. „Hier sind eine größere Anzahl von Wohnungen und eine mehrgruppige Kindertagestätte geplant“, sagte Lambotte.
Der Geschäftsführer ging auch auf das Thema Risikomanagement ein. „Risiken müssen vom Vorstand früh erkannt werden, um Schaden von der Genossenschaft abzuhalten“, sagte Lambotte. Trotz der allgemeinen guten wirtschaftlichen Lage müsse man allerdings unter Umständen mit steigenden Erlösschmälerungen und Forderungsausfällen als Folge sinkender Zahlungsmoral und rückläufiger Transferleistungen rechnen.
Der Bauverein folge zudem auch der demographischen Entwicklung. „Es wird immer mehr ältere Menschen geben, die immer länger in den eigenen vier Wänden bleiben. Unsere Gebäude werden seit 2015 barrierearm erstellt. So soll der Bestand im Bauverein erhöht werden“, sagte Lambotte.
Auch auf die energetischen Entwicklungen sei bei der Gebäudeplanung reagiert worden. „Nahezu alle unsere Gebäude wurden in den vergangenen Jahren mit Wärmedämmung versehen und auf moderne Gaszentralheizungen umgestellt“, sagte Lambotte.
Aber auch für die Mitglieder der Genossenschaft habe man gesorgt. „Genossenschaft soll erlebbar werden. Deswegen haben wir einen Hausmeister eingestellt.“Dadurch habe man den Service für die Mieter noch einmal verbessern können. Dazu kämen regelmäßige Angebote im Nachbarschaftstreff, ein Sommerfest und regelmäßige Ausflugsangebote für die Mitglieder. All das würde dazu beitragen, dass das Wohnen in einer Genossenschaft sehr viel mehr sei, als einfach nur ein Dach über den Kopf zu haben, betonte Lambotte.
„Risiken müssen vom Vorstand früh erkannt werden, um Schaden von der Genossenschaft abzuhalten“Martin Lambotte
GF Gemeinnütziger Bauverein