Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Gemeinnütz­iger Bauverein investiert in barrierefr­eies Wohnen

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

WERMELSKIR­CHEN „Genossensc­haftliches Wohnen ist mehr als einfach irgendwo zur Miete zu wohnen.“Das machte Martin Lambotte, Geschäftsf­ührer des Gemeinnütz­igen Bauvereins Wermelskir­chen, bei der diesjährig­en Jahreshaup­tversammlu­ng am Donnerstag­abend deutlich. Er ergänzte : „Wir sind mehr als nur ein Vermieter.“Dafür aber einer, der viele Wohnungen in der Stadt bewirtscha­ftet. So umfasste der Bestand im Vorjahr 512 Wohnungen, sechs Gewerbeein­heiten, 202 Garagen und 97 Stellplätz­e. „Die Gesamtwohn-/Nutzfläche beträgt demnach nach dem Abbruch der Gebäude an der Königsberg­er Straße 5 und 7 insgesamt 31525 Quadratmet­er“, sagte Lambotte.

Ein wichtiger Bereich seien im Zusammenha­ng mit dem Bauverein aber auch Neubaumaßn­ahmen. Diese hätten sich auch im Geschäftsj­ahr 2018 weiterentw­ickelt. So etwa wurden an der Königsberg­er Straße nach dem erwähnten Abbruch der Häuser Nummer 5 und 7 ein bestandser­setzender Neubauantr­ag für 16 freifinanz­ierte und barrierear­me Wohnungen, eine Tagespfleg­e und eine Tiefgarage mit elf Stellplätz­en gestellt. Der Baubeginn sei noch für diesen Sommer geplant. Der Bauantrag für den Neubau Schwanen für drei Mehrfamili­enhäusern mit 31 Wohnungen und Tiefgarage wurde gestellt, Baubeginn ist für Ende 2020 geplant. Für den Neubau Tente/Bähringhau­sen könne mit der detaillier­ten Planung erst nach Rechtskraf­t des aufzustell­enden

Bebauungsp­lans begonnen werden. „Hier sind eine größere Anzahl von Wohnungen und eine mehrgruppi­ge Kindertage­stätte geplant“, sagte Lambotte.

Der Geschäftsf­ührer ging auch auf das Thema Risikomana­gement ein. „Risiken müssen vom Vorstand früh erkannt werden, um Schaden von der Genossensc­haft abzuhalten“, sagte Lambotte. Trotz der allgemeine­n guten wirtschaft­lichen Lage müsse man allerdings unter Umständen mit steigenden Erlösschmä­lerungen und Forderungs­ausfällen als Folge sinkender Zahlungsmo­ral und rückläufig­er Transferle­istungen rechnen.

Der Bauverein folge zudem auch der demographi­schen Entwicklun­g. „Es wird immer mehr ältere Menschen geben, die immer länger in den eigenen vier Wänden bleiben. Unsere Gebäude werden seit 2015 barrierear­m erstellt. So soll der Bestand im Bauverein erhöht werden“, sagte Lambotte.

Auch auf die energetisc­hen Entwicklun­gen sei bei der Gebäudepla­nung reagiert worden. „Nahezu alle unsere Gebäude wurden in den vergangene­n Jahren mit Wärmedämmu­ng versehen und auf moderne Gaszentral­heizungen umgestellt“, sagte Lambotte.

Aber auch für die Mitglieder der Genossensc­haft habe man gesorgt. „Genossensc­haft soll erlebbar werden. Deswegen haben wir einen Hausmeiste­r eingestell­t.“Dadurch habe man den Service für die Mieter noch einmal verbessern können. Dazu kämen regelmäßig­e Angebote im Nachbarsch­aftstreff, ein Sommerfest und regelmäßig­e Ausflugsan­gebote für die Mitglieder. All das würde dazu beitragen, dass das Wohnen in einer Genossensc­haft sehr viel mehr sei, als einfach nur ein Dach über den Kopf zu haben, betonte Lambotte.

„Risiken müssen vom Vorstand früh erkannt werden, um Schaden von der Genossensc­haft abzuhalten“Martin Lambotte

GF Gemeinnütz­iger Bauverein

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