Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Ein schöner Platz an der falschen Stelle
Gut aussehen wird er ganz sicher. Aber die Effekte eines neuen Ebert-Platzes auf die gewünschte Belebung der Innenstadt sind fraglich.
Keine Frage, der Ebert-Platz ist in seinem aktuellen Zustand kein Vorzeigeobjekt in der Innenstadt. In der angestrebten „grünen Perlenkette“vom Teo Otto Theater bis zur Böker-Villa ist er ein Anhänger ohne Glanz.
Soweit das beim aktuellen Planungsstand schon zu erkennen ist, wird die umgebaute Fläche mit ihrer imposanter Dachkonstruktion und der intensiven Begrünung künftig deutlich mehr hermachen.
Es bleibt aber weiterhin die Frage offen, ob eine neue hochwertige Perle gerade an dieser Stelle der zentrale Impulsgeber für eine Revitalisierung sein kann. Nur einen
Steinwurf entfernt kämpft die Alleestraße ums Überleben.
Ein Fragezeichen steht auch hinter dem neuen Bürgerplatz, der dem Busbahnhof der Stadtwerke abgezwackt wird. Eingefasst würde dieser Solitär dann unter anderem von einer herunter gekommenen ehemaligen Tankstelle, die jetzt als Kneipe dient. Kein schöner Anblick. Bislang ist der Platz eine Transitzone, ein funktionaler Ort, an dem man nicht verweilt, sondern den man schnell verlässt. Etwa in Richtung Allee-Center oder zur Allee-Straße.
Vor diesem Hintergrund ist es erfreulich zu hören, dass sich die zwischenzeitlichen Eintrübungen im Verhältnis zwischen der Verwaltung und der Immobilien- und Standortgemeinschaft (ISG) Alleestraße nach einem Treffen in dieser Woche verflüchtigen.
OB Burkhard Mast-Weisz hat in dieser Woche bei einem Ortstermin mit Bürgern auf der Allee den demonstrativen Schulterschluss mit der ISG präsentiert. „Hier muss was passieren“, sagte er und zeigte dabei auf das vergammelnde Sinn Leffers-Gebäude. Recht hat er. Eine Veränderung an dieser Stelle, etwa durch einen Vollsortimenter-Supermarkt, wäre der größere Impuls für die Innenstadt.