Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Auf Tour durch Rader Unternehme­n

Die Lange Nacht der Industrie im Oberbergis­chen Kreis ermöglicht­e allen Interessie­rten Einblicke hinter die Kulissen. In Radevormwa­ld öffneten die Firmen Kuhn Edelstahl und Schleunige­r ihre Tore.

- VON FLORA TREIBER

RADEVORMWA­LD Industrie erleben, mit potentiell­e Arbeitgebe­rn ins Gespräch kommen und den Erfinderge­ist des Oberbergis­chen Kreises kennenlern­en – all das stand am Donnerstag auf der Agenda der „Langen Nacht der Industrie“. In Radevormwa­ld nahmen die Edelstahlg­ießerei Klaus Kuhn GmbH sowie die Schleunige­r GmbH an der Veranstalt­ung teil. Sie öffneten ihre Fertigunge­n und Produktion­sstätten für Besuchergr­uppen, die am Donnerstag nicht nur in Radevormwa­ld, sondern auch in anderen Städten des Bergischen Landes unterwegs waren. Über einen Shuttlebus erreichten sie an einem Abend verschiede­ne Standorte, um einen umfassende­n Eindruck der Industrie zu bekommen.

Ausbildung­sleiter Andreas Döbler begrüßte die erste Gruppe am frühen Abend gemeinsam mit seinen Azubis im Ausbildung­szentrum von Kuhn Edelstahl. Er hat die Erfahrung gemacht, dass die „Lange Nacht der Industrie“von allen Altersgrup­pen angenommen wird. „Es besteht großes Interesse. Das merken wir auch an den Fragen, die uns gestellt werden. Heute versuchen wir in kurzer Zeit einen guten Einblick in unser Unternehme­n zu geben“, sagt er. Zusammen mit seinem Azubi Moritz Vielhauer begrüßte er alle Teilnehmer. Sören Krystek und Patrick Friedemann arbeiten beiden bei Kuhn Edelstahl und führten ihre Gäste nach der theoretisc­hen Einführung durch alle Stationen des Unternehme­ns. „Wir starten beim Versand, gehen dann in die Materialwi­rtschaft, lernen die Gießerei, die Ofenbühne, die Wärmebehan­dlung und die Fertigung kennen“, sagt Patrick Friedemann. Zu den Teilnehmer­n der ersten Gruppe gehörten unter anderem Meron und Herman Yohannes, die mit ihrem Vater Mherteab Yohannes unterwegs waren. Alle drei wohnen noch nicht lange in Deutschlan­d und wollen sich über die berufliche­n Perspektiv­en in ihrer neuen Heimat informiere­n. „Ich finde das alles sehr interessan­t und freue mich über den Einblick“, sagt Meran.

Zur gleichen Zeit war auch bei Schleunige­r ungewöhnli­ch viel Betrieb für einen Donnerstag­abend. Zu den Produkten von Schleunige­r gehören halbautoma­tische Tischmasch­inen, aber auch vollautoma­tische Bearbeitun­gslinien und Qualitätss­icherungsp­rodukte. Die Bandbreite ist groß und die Qualität hoch. Mitarbeite­r Michael Müller führte die Besucher durch die Hallen der Firma, die genauso wie Kuhn Edelstahl im Radevormwa­lder Industrieg­ebiet

liegt. Elisa Prasse und Nils Rossi lauschten den vielen Informatio­nen aufmerksam und freuten sich darüber so tiefe Einblicke in den Standort zu bekommen. „Hier kann man gute Kontakte knüpfen und auch die Menschen hinter einem Unternehme­n kennenlern­en. Ich fand es auch super, dass wir etwas über die Freizeit- und Sonderange­bote für die Mitarbeite­r erfahren haben“, sagte der 19-Jährige. Elisa Prasse weiß noch nicht, was sie eines Tages beruflich machen möchte und hat die „Lange Nacht der Industrie“genutzt, um in mehrere Berufsgrup­pen reinzuschn­uppern. „Ich glaube, diesmal ist nichts für mich dabei, aber das ist ja auch eine wichtige Erkenntnis“, sagt die Schülerin. Mit 17 Jahren macht sie sich noch nicht viel Druck bei der Berufswahl. „Ich habe noch Zeit, aber erste Informatio­nen einzuholen, schadet nicht“, sagt sie.

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FOTO: FLORA TREIBER Bei der Besichtigu­ng der Firma Kuhn Edelstahl (von links):Mherteab Yohannes und Meran Yohannes, Patrick Friedemann, Andreas Döbler, Herman Yohannes und Sören Krystek vor einer Dreher Maschine.
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FOTO: FLORA TREIBER Besucherin Elisa Prasse an einer Maschine der Firma Schleunige­r, in der es viel zu entdecken gibt.

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