Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Blaue Schafherde in der Kraftstation
REMSCHEID (mw) Die Treppenhausgalerie in der Kraftstation hat sich am Sonntagnachmittag in einen Stall verwandelt: 20 blaue Schafe bevölkern derzeit das soziokulturelle Zentrum. Künstlerin Bertamaria Reetz hat sie von der Behindertenwerkstatt in Köln erschaffen lassen – aus Polyesterharz und Farbe. Schäferin und Wanderherde waren in die Kraftstation gekommen, um die Foto-Ausstellung „Alle sind gleich – jeder ist wichtig. Stachelhausen im Porträt“zu eröffnen. Einschließlich heute sind die Schafe noch in der Honsberger Straße 2 zu sehen. Die Fotos bleiben länger im Treppenhaus.
Fotograf Michael Schütz, Künstlerin Ute Lennartz-Lembeck von der Kunstschule Heimat und Kommunikationsdesignerin Uschi Lauterjung haben Bürger in Stachelhausen getroffen, mit ihnen über Nachbarschaft und menschliches Miteinander gesprochen und für die Idee der blauen Friedensherde geworben: Solidarität, Toleranz und soziale Verantwortung. Gefördert wurde das Projekt mit Mitteln aus dem Verfügungsfonds Stadtumbau-Quartier Honsberg/Stachelhausen.
Aus diesen Treffen gingen zahlreiche Fotos hervor, die nun in der Treppenhausgalerie in der Kraftstation zu sehen sind. Sie zeigen zum Beispiel eine türkische Familie, den Betreiber eines Imbisses an der Freiheitstraße oder die Küppers von der gleichnamigen Metzgerei – alle leben gern in diesem Stadtteil. Meist sind die Remscheider im Treppenhaus fotografiert worden. „Das ist der Ort, an dem man sich trifft, an dem man ins Gespräch kommt“, erklärt Uschi Lauterjung. Und das passe eben zur Treppenhausgalerie.
Hier, wo tagein tagaus zahlreiche Kinder und Jugendliche Zeit verbringen, soll das gelebt werden. „Wir können mit den Kindern durch das Treppenhaus gehen und das schön mit der Botschaft der blauen Schafe verknüpfen“, freut sich Christin Pomp von der Kraftstation. Denn ein Schaf bleibt.