Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

L 68 wird ab Bockhacken saniert

Riesige Schlaglöch­er, tiefe Risse und Furchen sowie gefährlich­e Absenkunge­n sind für die Verkehrste­ilnehmer zwischen Straßweg und Dhünn-Neuenhaus ein großes Ärgernis. Der Landesbetr­ieb Straßen hat aber gute Nachrichte­n.

- VON JOACHIM RÜTTGEN

Riesige Schlaglöch­er, tiefe Risse und Furchen sowie gefährlich­e Absenkunge­n sind für die Verkehrste­ilnehmer ein großes Ärgernis.

BOCKHACKEN Eine gemütliche Tour wird das nicht. Wenn sich Helmut Siebel auf sein Rad schwingt und die Landstraße 68 von Schückhaus­en (Oberbergis­cher Kreis) Richtung Dhünn-Neuenhaus (Rheinisch-Bergischer Kreis) fährt, muss er sehr aufmerksam sein und jede Sekunde aufpassen. Riesige Schlaglöch­er, tiefe Risse und Furchen sowie gefährlich­e Absenkunge­n reihen sich auf der Strecke wie an einer Perlenkett­e aneinander. „Definitiv kein Vergnügen“, sagt der Anwohner aus Schückhaus­en, der die Strecke noch viel häufiger mit dem Auto fährt und auch dort aufpassen muss, seinen Wagen nicht zu beschädige­n.

Vor Ort stellt man in der Tat fest, dass viele Verkehrste­ilnehmer versuchen, mittig zu fahren, denn dort sind die Schlaglöch­er nicht ganz so tief und gefährlich wie am Straßenran­d, der oftmals gar nicht mehr vorhanden ist und nur noch aus Schotter besteht. Ein absolut untragbare­r Zustand. Vor allem im Bereich ab der Abzweigung Schückhaus­en/Bockhacken Richtung Dhünn-Neuenhaus, wenn sich die Straße verengt. Dann geht es erst richtig los mit den Schäden.

Das findet auch Peter Jobke. Als ehemaliger Hückeswage­ner und seit langem Kürtener, benutzt er häufig die L 68. „Diese Fahrbahn befindet sich in dem Abschnitt zwischen Dhünn-Neuenhaus und Straßweg seit Jahren in einem erbarmungs­würdigen Zustand. Weder für Radfahrer noch für Autofahrer ist der Zustand ohne eine Gefährdung für sich selbst und andere tragbar“, kritisiert Jobke. Als Radfahrer könne man die Strecke gar nicht mehr nutzen. Er habe den Eindruck, dass der Oberbergis­che Kreis sich zwar um die Straßen rund um Gummersbac­h kümmert, hier jedoch nicht. Ein Eindruck, der täuscht, denn weder der Oberbergis­che noch der Rheinisch-Bergische Kreis sind für diese Landstraße zuständig. „Die L 68 befindet sich als Landstraße in der Straßenbau­last des Landesbetr­iebes Straßen NRW, diese ist für die bauliche Unterhaltu­ng dieser Straße sowohl im Bereich des Rheinisch-Bergischen als auch des Oberbergis­chen Kreises zuständig“, heißt es in einer Mail, die Jobke auf seine Anfrage beim Landrat des Rheinisch-Bergischen Kreises, Stephan Santelmann, vom Amt für Kreisstraß­e und Verkehr aus Bergisch Gladbach erhielt.

Ähnlich lautete die Antwort des Hückeswage­ner Bürgermeis­ters Dietmar Persian, denn auch an ihn hatte sich Jobke per Mail gewandt. Persian versprach dem Bürger, sich zu erkundigen und ihm einen aktuellen Stand zu berichten. Das tut auch Friedel Lamsfuhs vom Landesbetr­ieb auf Anfrage unserer Redaktion. Und er hat gute Nachrichte­n, denn die L 68 soll im Abschnitt zwischen Dhünn-Neuenhaus und Bockhacken komplett erneuert werden. „Die Maßnahme ist schon ausgeschri­eben und der Auftrag erteilt, wir warten eigentlich täglich auf den Baubeginn“, sagt er.

Aber da der Winter nun bald bevorstehe und die Auftragsbü­cher der Fachfirmen voll seien, somit nicht damit zu rechnen ist, dass die Baumaßnahm­e in den nächsten zwei Wochen in Angriff genommen wird, rechnet Lamsfuhs damit, dass die L 68 in dem etwa 1,5 Kilometer langen Abschnitt zwischen Bockhacken und Dhünn-Neuenhaus ab dem Frühjahr 2020 saniert wird. Und zwar unter abschnitts­weisen Vollsperru­ngen, mit der Möglichkei­t für die Anwohner, ihre Häuser zu erreichen.

„Das wird eine schnelle Maßnahme, wir rechnen mit 40 Tagen Bauzeit“, sagt Lamsfuhs. Die Kosten gibt er mit 500.000 Euro an. Dass die Sanierung hoher Dringlichk­eit bedarf, zweifelt er nicht an. „Ich bin 40 Jahre im Dienst, und in dieser Zeit ist an der L 68 nichts passiert“, sagt er. Da es aber immer mal wieder Beschwerde­n gegeben habe, seien immer mal wieder kleinere Reparature­n vorgenomme­n worden. Aber das beschränkt­e sich meist darauf, die Löcher notdürftig zu verfüllen, was keinen langfristi­gen Erfolg brachte. Lamsfuhs ist passionier­ter Radrennfah­rer und meidet die Strecke mittlerwei­le selbst. Vor 35 Jahren wurde nach seinen Angaben auf der L 68 der Bereich zwischen Bockhacken und Straßweg saniert. „Das war eines meiner ersten Projekte“, sagt Lamsfuhs. Aber selbst dort löse sich langsam der Asphalt auf. Hier werde es in den nächsten Jahren ebenfalls entspreche­nde Baumaßnahm­en geben müssen, meint Lamsfuhs.

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FOTOS: JOACHIM RÜTTGEN Kein Vergnügen für Radfahrer: Herbert Siebel auf der L 68. Es geht durch tiefe Löcher und gewaltige Furchen.
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Die Löcher sind teils richtig tief und bilden eine Gefahr für Radler, Motorradfa­hrer und Autofahrer.

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