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Lösung im Media-Saturn-Streit in Sicht
DÜSSELDORF/INGOLSTADT (gw/rtr) Über Jahre hat Erich Kellerhals, der Mitgründer von Media-Markt, mit den Verantwortlichen des Handelskonzerns Metro um Macht und Einfluss in seinem Lebenswerk gerungen. Es gab Klagen, Prozesse und Urteil, aber Frieden herrschte nie. Jetzt, eindreiviertel Jahre nach dem Tod von Kellerhals, scheint die Dauerfehde endlich ihrem Ende entgegen zu gehen.
Was geplant ist: Die Investmentgesellschaft Convergenta, die Erich Kellerhals’s Witwe Helga und seinem Sohn Jürgen gehört,sol lkünftig nicht mehr an der Mwedia-Saturn GmbH (mit den Marken Media Markt und Saturn) beteiligt sein, sondern direkt an deren börsennotierter Muttergesellschaft Ceconomy, die vor zwei Jahren aus der Aufspaltung der alten Metro hervorging. Convergenta soll demnach eine Sperrminorität von mehr als 25 Prozent an Ceconomy halten. Zudem solle es eine Bar-Komponente für Convergenta geben, heißt es. Das Gesamtpaket solle eine Milliarde Euro betragen. Die Ceconomy-Aktien für Convergenta sollen aus einer Kapitalerhöhung durch Sacheinlage stammen.
So soll der Streit entschärft werden. Die Familie von Erich Kellerhals hätte dank der Sperrminorität immer noch Einfluss auf dem Gesamtkonzern, besäße aber auch mehr Flexibilität, weil die Anteile an der Cecomomy wegen der Börsennotierung deutlich fungibler wären, als es die Anteile an der Media-Saturn Holding sind. Derzeit ist Convergenta mit rund 21 Prozent an Media-Markt-Saturn beteiligt. Die übrigen Anteile hält Ceconomy.
Die Aktie des Elektronikhandelskonzerns ist derzeit an der Börse allerdings alles andere als erfolgreich.Sie ist aktuell bei einem Kurs von 5,15 Euro nur etwas mehr als die Hälfte von dem wert, was sie zum Börsenstart im Juli 2017 kostete. Andererseits hat sie sich von ihrem Kurstief kurz vor Weihnachten des vergangenen Jahres (3,14 Euro). Die Metro war im Sommer 2017 aufgespalten worden mit dem Ziel, dass Großhandel und Elektronikfachhhandel getrennt voneinenander leichter Investoren finden sollten.