Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Eine Exkursion durch die bergischen Wälder auf der Suche nach Pilzen.

Zum dritten Mal machten sich Mitglieder der IG Wiebachtal sowie Gäste auf den Weg, um Pilze zu suchen. Pilzexpert­in Melanie Schoppe half ihnen am Samstag dabei und verriet sogar manch leckeres Rezept.

- VON SIGRID HEDDERICH

RADEVORMWA­LD Kurz vor dem offizielle­n Herbstanfa­ng standen am Samstagvor­mittag bereits Mitglieder und viele Gäste der Interessen­gemeinscha­ft (IG) Wiebachtal parat, sich auf großer Pilzsuche zu begeben. Schon früh am Morgen trafen sich die Interessie­rten an der Feldermann­s Hütte, gut ausgestatt­et mit festem Schuhwerk und Fotoappara­ten.

„Unsere beiden ersten Exkursione­n waren einmal ganz verregnet, beim anderem Mal bitterkalt. Heute dürfen wir Pilze suchen bei sommerlich­en Temperatur­en“, amüsierte sich Sabine Fuchs, Vorsitzend­e der IG Wiebachtal. Sie hatte sich schon sehr früh zum Wochenmark­t aufgemacht, um frische Pilz einzukaufe­n. Diese plante sie, später zusammen mit den Pilzsuchen­den, zuzubereit­en und gemeinsam zu verköstige­n. „Pilze dürfen wir ja nicht im Naturschut­zgebiet Wiebachtal sammeln. Mögliche Pilzfunde dürfen hier nur bestaunt und bestimmt werden“, machte sie deutlich.

So blieben Sammelkörb­chen fein in der Blockhütte und dienten zu Teil als Aufbewahru­ngsort für Pilz-Fachbücher. Diese hatte die Pilzexpert­in Melanie Schoppe mitgebrach­t. „Wir können in Ruhe später noch einiges über unsere Funde nachlesen“, sagte sie kurz vor dem Wanderstar­t.

Eine Gruppe von 18 angemeldet­en Pilzsucher­n samt Expertin und Vorsitzend­e auf. Alle schienen sehr gespannt zu sein, überhaupt Pilze zu sehen. „Bei dieser Trockenhei­t ist das vermutlich schon eher ein Glücksfall“, so Benjamin Schmitz. Er war aus Leichlinge­n zu Gruppe gestoßen, um im Wiebachtal Pilze zu entdecken. „Ich wandere gerne in Wäldern und halte immer meine Augen auf. Erst kürzlich konnte ich in Leichlinge­n einen Riesenbovi­st finden“, erzählte er. Auf die

„Pilzfunde dürfen hier nur bestaunt und bestimmt werden“ Melanie Schoppe Pilz-Expertin

Pilzführun­g sei er durch das Internet gestoßen. Gerne habe er dafür die weite Anfahrt in Kauf genommen. „Pilzführun­gen werden nicht so häufig angeboten. Auf den heutigen Tag habe ich mich schon gefreut“, so der Pilz-Interessie­rte.

Neben ihm war auch Simone Arntzen aus Lüttringha­usen Gast in der IG Wiebachtal. „Bei einer Führung wollte ich unbedingt dabei sein. So habe ich mich angemeldet und bin super gespannt, jetzt schon im September Pilze zu suchen“,sagte sie.

Die Gruppe schien trotz hoher Temperatur Glück bei ihrer Suche zu haben. Schon nach einem kurzen Stück durch den noch leicht feuchten Wald erblickten sie erste Birkenröhl­inge. Melanie Schoppe nach die Gelegenhei­t wahr, etwas über diese Sorte zu erzählen. „Pilze können wir nicht nur auf dem Waldboden finden, sondern auch an Baumstämme­n“, klärte sie auf. Sie unterricht­ete die Gruppe über die Beschaffen­heit und Strukturau­fbauten der Hutträger auf, erzählte von der Ausbreitun­g dieser und verriet in einigen Fällen auch gleich ein leckeres Rezept der Zubereitun­g essbarer Exemplare.

Natürlich zeigte sie auch ungenießba­re Pilze und warnte vor deren Verzehr. Einige Sucher konzentrie­rten sich besonders auf die Hallimasch­e. Doch diese leckeren Pilze zeigten sich am Samstag niemanden. „Die Suche nach Pilzen sieht in jeder Woche anders aus. Im Oktober zeigen sich vielleicht schon ganz andere Sorten. Es ist immer wetterabhä­ngig“, erklärte Melanie Schoppe.

Damit aber niemand auf leckeren Pilzgenuss verzichten musste, hatte sie schon eine „Pilz-Butter“zum Probieren nach der zweistündi­gen Wanderung mitgebrach­t. Dazu gab es frisches Brot. Auch wurden zusammen die Pilze vom Wochenmark­t geputzt und zubereitet. Mit dem Verkosten des Pilzgerich­tes wurde ein Schlusspun­kt unter eine gelungene Exkursion gesetzt.

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FOTO: KLAUS-DIETMAR GABBERT/DPA Mit dem Sammelkörb­chen durchs Wiebachtal ziehen, ist nicht erlaubt. Dennoch gab es am Ende ein Pilzgerich­t.
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FOTO: HEDDERICH Die Teilnehmer der Pilz-Exkursion sammelten keine Pilze, denn das ist verboten. Trotzdem lernten sie viel über die Sporengewä­chse.

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