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„Fleabag“holt Hauptpreis­e bei Emmys

Überrasche­nd stark sind bei den US-Fernsehpre­isen in diesem Jahr britische Produktion­en vertreten. Nach der finalen Staffel räumt „Game of Thrones“noch ein letztes Mal ab – und Billy Porter schreibt Emmy-Geschichte.

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LOS ANGELES (ap) Die in diesem Jahr zu Ende gegangene Erfolgsser­ie „Game of Thrones“hat ein letztes Mal der Emmy-Verleihung ihren Stempel aufgedrück­t. Das Fantasy-Epos des US-Bezahlsend­ers HBO wurde am Sonntagabe­nd zum vierten Mal in Folge als beste Drama-Serie ausgezeich­net. Den zweiten Hauptpreis für die beste Comedy-Serie gewann die britische Produktion„Fleabag“von Produzenti­n, Autorin und Darsteller­in Phoebe Waller-Bridge.

„Langsam wird es lächerlich“, sagte Waller-Bridge, als sie für den Comedy-Preis zum dritten Mal auf die Bühne kam. Zuvor war sie bereits für die beste weibliche Hauptrolle in einer Comedy-Serie und das beste Drehbuch ausgezeich­net worden. Der Preis sei Beweis, dass eine „dreckige, perverse und verkorkste Frau“– ihre Figur in „Fleabag“– es zu den Emmys schaffen könne, sagte Waller-Bridge. Mit dem Preis als beste Darsteller­in verhindert­e sie auch einen Rekord für „Veep“Star Julia Louis-Dreyfus, die zur am häufigsten ausgezeich­neten Darsteller­in in der Emmy-Geschichte hätte werden können. Bester männlicher Hauptdarst­eller in einer Comedy-Serie wurde zum zweiten Mal in Folge Bill Hader für „Barry“.

„Game of Thrones“ließ in der Königsspar­te Bestes Drama die Serien „Better Call Saul“, „Bodyguard“, „Killing Eve“, „Ozark“,„Pose“, „Succession“und „This is Us“hinter sich. Dennoch war es für „Game of Thrones“mit zwei Emmys ein eher ruhiger Abend: Peter Dinklage gewann noch den Preis für die beste männliche Nebenrolle in einer Drama-Serie. Dazu gab es noch zehn Trophäen Nebenkateg­orien. Bereits 2015 und 2016 hatte die Serie, deren Abschlusss­taffel mit der Rekordanza­hl von 32 Nominierun­gen in die Emmy-Verleihung gegangen war, je zwölf Auszeichnu­ngen bekommen – Rekord. Übertroffe­n werden konnte der Rekord jedoch nicht. Das Publikum feierte die Schauspiel­er der HBO-Serie, die in den Jahren zuvor bereits 38 Auszeichnu­ngen eingesamme­lt hatte.„Wir haben nur geschwitzt, und wir haben nur gelacht“, sagte Darsteller Dinklage in seiner Dankesrede. „Ich würde es sofort wieder machen.“

Billy Porter, der in der Serie „Pose“über die lesbisch-schwule Ballroom-Szene im NewYork der 1990er Jahre mitwirkt, war der erste offen homosexuel­le Mann, der mit einem Emmy ausgezeich­net wurde. Seine Trophäe nahm der 50-Jährige am Sonntagabe­nd in Los Angeles in einem glitzernde­n Anzug und einem riesigen Hut entgegen. „Gott segne euch alle“, sagte er. „Die Kategorie ist Liebe.“

Für die beste weibliche Hauptrolle in einer Drama-Serie wurde die Britin Jodie Comer für „Killing Eve“ausgezeich­net. Die 26-Jährige stach dabei unter anderem ihre mitnominie­rte Serienkoll­egin Sandra Oh aus, die als erste asiatischs­tämmige Schauspiel­erin den Preis bekommen hätte können.

Zu Gewinnern gehörten die Serien„Chernobyl“und„The Marvelous Mrs. Maisel“und „Ozark“. Auch in diesem Jahr ging die Erfolgsser­ie der Streaming-Dienste weiter. Bezahlsend­er HBO kam zwar – mit den Creative Arts Emmy Awards für die technische­n Kategorien von vergangene­r Woche – immer noch auf 34 Auszeichnu­ngen. Aber Netflix (mit 27 Preisen) und Amazon (mit 15) setzten einen neuen Rekord für die Online-Anbieter.

 ?? FOTO: DPA FOTOS: AP ?? Die britische Schauspiel­erin Phoebe Waller-Bridge hält ihre drei Emmy-Preise, die sie für die Serie „Fleabag“bekommen hat. Letzter Auftritt für „Game of Thrones“: Nikolaj Coster-Waldau (oben), Peter Dinklage und Erica Schmidt. Billy Porter bekam für die Serie „Pose“einen Preis.
FOTO: DPA FOTOS: AP Die britische Schauspiel­erin Phoebe Waller-Bridge hält ihre drei Emmy-Preise, die sie für die Serie „Fleabag“bekommen hat. Letzter Auftritt für „Game of Thrones“: Nikolaj Coster-Waldau (oben), Peter Dinklage und Erica Schmidt. Billy Porter bekam für die Serie „Pose“einen Preis.

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