Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Bauverein kauft 92 Mietwohnun­gen

Die Wohnungsge­nossenscha­ft erweitert seinen Bestand im Ostviertel. Alle Mieter wurden übernommen, für sie ändert sich nichts. Sie können aber Miteigentü­mer werden, indem sie Anteile kaufen und erhalten dann ein Mitsprache­recht.

- VON SOLVEIG PUDELSKI

Die Wohnungsge­nossenscha­ft kauft 92 Wohnungen im Ostviertel. Die Mieter werden übernommen, sie können Miteigentü­mer werden.

WERMELSKIR­CHEN Zahlreiche Wermelskir­chener Mieter haben jetzt einen neuen Vermieter: Der Gemeinnütz­ige Bauverein Wermelskir­chen eG hat einen aus 92 Wohneinhei­ten, 24 Garagen und 18 Stellplätz­en bestehende­n Wohnungsbe­stand im Wermelskir­chener Ostviertel erworben. Nach Einschätzu­ng von Martin Lambotte, geschäftsf­ührender Vorstand, ist dies einer der größten Käufe und damit eine große Expansion dieser Wohnungsge­nossenscha­ft mit Sitz in Wermelskir­chen.

„Auf diese Weise wollen wir sicherstel­len, dass dieser zusammenhä­ngende Wohnungsbe­stand weiterhin langfristi­g in Wermelskir­chener Händen bleibt und nicht an auswärtige Investoren fällt“, sagte Martin Lambotte vor dem Hintergrun­d, dass in anderen Städten oftmals Investoren solche Mietshäuse­r kaufen, Miete kassieren, aber nichts investiere­n und der Bestand somit dem Werteverze­hr oder Verfall preisgegeb­en wird – zulasten der Mieter. Die Mieter im Ostviertel haben dies nicht befürchten. Der Bauverein lege den Fokus auf eine hohe Wohnqualit­ät in seinen Anlagen.

„Es war harte Arbeit und ein glückliche­r Zufall. Mit dem Voreigentü­mer haben wir eine Lösung gefunden“, sagte Lambotte zu der Expansion durch den Neuerwerb. Die Mehrfamili­enhäuser passen nach seinen Angaben gut ins Portfolio des Bauvereins. Sie gehören außerdem zum gleichen Quartier wie die Objekte an der Berliner Straße. Über den gezahlten Kaufpreis verrät der Vorstand aber auf Nachfrage dieser Redaktion nichts.

Lambotte: „Für die Mieter ändert sich nichts, denn Kauf bricht nicht Miete.“Jeder könne in seiner Wohnung bleiben. Es handelt sich um Wohnungen zwischen 31 und 77 Quadratmet­ern Wohnfläche in den Mehrfamili­enhäusern an der Schumannst­raße 10 bis 18 sowie 11 bis 21 und in der gleichen Wohnsiedlu­ng das Gebäude Lortzingst­raße 2. Vor dem Kauf habe man einige Wohnungen besichtigt.

Der Zustand der Objekte sei baujahrtyp­isch und durchaus vergleichb­ar mit dem Bestand des Bauvereins. „Es gibt ein breites Spektrum je nachdem, ob eine Wohnung nach Auszug eines Mieters saniert wurde.“Der Bauverein nutze Mieterwech­sel in älteren Häusern immer für Kernsanier­ungen, wenn jemand lange in der Wohnung gelebt hat. Für den Bauverein bedeutet dies eine erhebliche Ausweitung des Geschäftsb­etriebes, die mit dem vorhandene­n Personalbe­stand verwalttet wird. Die Mieter wurden bereits vorab gemeinsam mit dem Voreigentü­mer informiert. In den nächsten Wochen wird der Bauverein individuel­l auf die Mieter zugehen und sie darüber informiere­n, welche Vorteile es hat, in einer genossensc­haftlichen Wohnung zu wohnen. Wer Mitglied werden möchte, erwirbt Anteile. Er wird somit zum Miteigentü­mer und erhält ein Mitsprache­recht. Mit dem Bauverein schließt er keinen Mietvertra­g, sondern einen Dauernutzu­ngsvertrag ab. Als Mitglied einer Genossensc­haft ist man gewisserma­ßen „Mieter im eigenen Haus“mit einem grundsätzl­ich lebenslang­en Wohnrecht. Jedes hat mindestens einen Anteilssch­ein erworben, maximal darf man zehn besitzen. Unabhängig von der Anzahlt hat jeder nur eine Stimme.

Verglichen mit den Mietpreise­n in anderen Kommunen ist die Kaltmiete moderat. Der Preis liege zwischen 5,25 bis 8,50 Euro (Neubauten) pro Quadratmet­er. Leerstände kennt der Bauverein nicht, es sei denn, wenn eine Wohnung freigezoge­n ist und saniert wird.

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FOTO: SOLVEIG PUDELSKI Der Bauverein erwarb 92 Wohnungen an der Schumann- und Lortzingst­raße im Ostviertel.

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