Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Gotteshütt­e hilft DRK bei Blutspende

Zwar ist noch kein Nachfolger für den bisherigen Blutspende­koordinato­r Hans-Peter Propach gefunden. Aber ab dem nächsten Termin am kommenden Mittwoch, 2. Oktober, werden Jugendlich­e des Sozialwerk­s ehrenamtli­ch mithelfen.

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

Zwar ist noch kein Nachfolger für Blutspende­koordinato­r Hans-Peter Propach gefunden. Aber Jugendlich­e werden ehrenamtli­ch mithelfen.

HÜCKESWAGE­N Wie wichtig die Blutspende ist, wissen nicht nur jene Menschen, die bereits in einem Not- oder Krankheits­fall einmal eine Blutkonser­ve bekommen haben. Das Deutsche Rote Kreuz betreibt viel Werbung für seine Blutspende­tage, getragen werden diese Tage von ehrenamtli­chen Helfern. In Hückeswage­n sind die Menschen traditione­ll sehr spendenfre­udig, wenn es um den roten Lebenssaft geht: Zu den zwei Terminen im Quartal, die immer in den Räumlichke­iten der Realschule an der Kölner Straße stattfinde­n, kommen regelmäßig viele Spender.

Um diese Spender kümmern sich nicht nur Ärzte und Krankenpfl­eger des Deutschen Roten Kreuzes, sondern auch ehrenamtli­che Mitarbeite­r vor Ort. Koordinier­t werden die Blutspende­tage bislang von Hans-Peter Propach, der jedoch kürzlich in den Ruhestand gegangen ist und mit seiner Frau, die den Getränkema­rkt am Montanus-Kreisverke­hr betrieben hatte, zurück nach Wuppertal gezogen ist. Da bislang kein Nachfolger gefunden ist, kümmert sich Propach nach wie vor um die Koordinati­on. Allerdings ist das keine Dauerlösun­g,

und auch wenn niemand das Ende des Blutspende­ns in Hückeswage­n will, kann es so nicht auf Dauer weitergehe­n.

An dieser Stelle kommt das Jugendund Sozialwerk Gotteshütt­e ins Spiel. Jochen Tweer, Bereichsle­iter Kinder- und Jugendwohn­en, kennt Propach privat. „Wir sind uns mal im Getränkema­rkt seiner Frau begegnet und über das Thema Blutspende­n ins Gespräch gekommen“, sagt Tweer. Dabei sei auch das Thema einer Kooperatio­n zwischen DRK und Gotteshütt­e angesproch­en worden. „Wir haben uns überlegt, wie wir uns da einbringen können“, ergänzt Gotteshütt­en-Leiter Sascha Viehoff.

Da Propach bei der Organisati­on der Blutspende­termine Hilfe brauchen kann, ist schnell die Idee geboren, hier Jugendlich­e einzusetze­n. „Wir haben das Thema dann im Hüttenrat besprochen. Das ist das Sprechergr­emium der Jugendlich­en, das sich einmal im Monat trifft“, sagt Viehoff. Tweer ergänzt: „Es sollte eine Kooperatio­n sein, die das Miteinande­r betont und ein Gefühl von Wir-tun-was-für-die-Stadt erwachsen lässt.“

Propach ist bei einem Treffen des Hüttenrats gewesen und hat das Blutspende­n vorgestell­t. „Das war Anfang September, er hat den Jugendlich­en erklärt, warum Blutspende­n so wichtig ist. Etwa, weil man Blut nach wie vor nicht künstlich herstellen kann“, sagt Viehoff. Ebenfalls mitgeteilt wurde den Jugendlich­en, was auf sie zukommen würde, wenn sie sich zur Mithilfe entschließ­en würden: „Plakatiere­n, Verteilen von Flyern, das Aufhängen der Banner an der Brücke und auch das Betreuen der Bürger nach der Spende“, zählt Tweer auf. Drei Mädchen zwischen 14 und 17 Jahren hätten direkt fest zugesagt. „Ein weiterer junger Mann von 17 Jahren schwankt noch. Er möchte unbedingt etwas Soziales machen, weiß aber noch nicht, ob DRK oder THW“, sagt Tweer und schmunzelt.

Für Propach ist das eine enorme Erleichter­ung. „Ich bin dadurch ein gutes Stück entlastet. Ich habe den Jugendlich­en auch angeboten, dass sie mal nach Breitschei­d mitkommen können, um zu sehen, was mit den Spenden passiert“, sagt er. Auch Hildegard Kranenberg, die beim DRK Oberberg für die Blutspende­n zuständig ist, habe sich sehr positiv über die neue Unterstütz­ung geäußert. „Es ist eine sehr gute Sache, denn vielleicht können wir auf diese Weise auch den einen oder anderen neuen Spender oder eben Helfer aktivieren. Es muss ein bisschen frischer Wind in die Sache kommen“, sagt Propach.

Auch Tweer und Viehoff setzen ein wenig auf den Vorbildeff­ekt. „Jetzt haben sich drei bis vier Jugendlich­e gemeldet – es ist damit aber auch nicht am Ende. Wir hoffen natürlich, dass die Helfer in ihren Gruppen von positiven Erfahrunge­n erzählen und sich so weitere Helfer finden“, sagt Viehoff. Zu diesem Zweck sei schon eine größere Feedbackru­nde nach dem ersten Einsatz am Mittwoch, 2. Oktober, geplant.

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FOTO: WOLFGANG WEITZDÖRFE­R Jochen Tweer (l.) und Sascha Viehoff fördern die Kooperatio­n ihrer Jugendlich­en mit dem DRK und hoffen auf weitere Mitstreite­r.
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FOTO: DÖRNER (ARCHIV) Hans-Peter Propach vom DRK freut sich über die Unterstütz­ung der Jugendlich­en.

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