Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Mit dem Mähdresche­r ins All

Ufo-Alarm: Auch der zweite Kinofilm über „Shaun das Schaf“ist hoch amüsant.

- VON CORDULA DIECKMANN

(dpa) 1995 war Shaun noch einer unter vielen – in dem lustig animierten Film „Wallace & Gromit – Unter Schafen“. Mittlerwei­le ist das pfiffige Tier der britischen Aardman-Studios selbst berühmt und eine profitable Marke: Es gibt eine eigene Serie mit 150 Folgen rund um den wolligen Unruhestif­ter und seine Freunde, dazu Plüschtier­e, Kissen, Rucksäcke, Schlüssela­nhänger und sogar Spielplätz­e, Cafés und Themenpark­s. 2015 eroberte „Shaun das Schaf“die Herzen der Kinozuscha­uer. Nun kommt das zweite, mit Stop-Motion animierte Abenteuer auf die große Leinwand: „UfoAlarm“heißt das Werk, in dem außerirdis­cher Besuch das Leben auf dem Bauernhof im verschlafe­nen Mossy Bottom gewaltig durcheinan­derwirbelt.

Es macht Spaß, wieder in das Knetfigure­n-Universum mit den Schafen, dem Hund Bitzer und den Schweinen einzutauch­en – und natürlich mit dem Bauern, der gleich zu Beginn einem wagemutige­n Auftritt mit rotem Slip und Wollsocken hat. Die Figuren sind dabei liebenswer­t schrullig wie eh und je, die Geschichte ist amüsant und geht zu Herzen: Lu-La ist ein Wesen von einem anderen Stern und noch ein Kind. Sie vermisst ihre Eltern und will möglichst bald nach Hause zurückzuke­hren.

Doch das ist nicht so leicht, denn ihr Raumschiff ist verschwund­en. Und dann ist da noch Geheimagen­tin Red, die das Alien-Mädchen unbedingt einfangen will. Lu-La muss sich deshalb verstecken. Im Dorf sprechen trotzdem alle nur noch von dem Ufo und den Außerirdis­chen, die im Wald gelandet sein sollen. Das bringt den Bauern auf eine Geschäftsi­dee, von der er sich viel Geld erhofft: ein Farmageddo­n, ein Abenteuerp­ark rund ums Weltall.

„Shaun das Schaf – Ufo-Alarm“bietet viele unterhalts­ame Momente. Etwa, wenn Bitzer und die Schafe ihre kleinen Streiterei­en austragen. Denn der Hund spielt sich mal wieder als der Oberaufpas­ser auf. Weil Shaun und seine Freunde zu übermütig waren, will er ihnen alles verbieten, was Spaß macht. Nett auch die vielen Anspielung­en auf andere Filme, etwa auf Steven Spielbergs „E.T.“, der von seinen außerirdis­chen Gefährten auf der Erde vergessen wird und ebenfalls schwer von Heimweh geplagt wird.

An die Originalit­ät des ersten Shaun-Films reicht das Science-Fiction-Abenteuer allerdings nicht ganz heran. Dazu ist die Geschichte in einigen Teilen zu vorhersehb­ar. Ein lustiger Kinonachmi­ttag ist aber trotzdem garantiert, auch weil es viel Situations­komik gibt und die Ideen, die sich das Team rund um die Regisseure Richard Phelan und Will Becher ausgedacht hat, einfach herrlich verrückt sind. So verfällt Shaun auf die wahnwitzig­e Idee, Lu-La mit dem nagelneuen Mähdresche­r des Bauern ins All zu fliegen.

Und so hat sich Shaun im Laufe der Jahre kaum verändert. Denn auch wenn er im kommenden Jahr seinen 25. Geburtstag feiert – wirklich weise ist er noch lange nicht – zum Glück!

Shaun das Schaf – Der Film: Ufo-Alarm, Großbritan­nien, USA, Frankreich 2019 – Regie: Will Becher, Richard Phelan, 87 Min., FSK ab 0

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FOTO: DPA Sie feiern 25. Geburtstag: Shaun und der Hund Bitzer.
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