Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

„Wir haben genug Kunstrasen­plätze“

Waltraud Bodenstedt (W.i.R.) äußert sich im BM-Gespräch über den Ebert-Platz, die Sportfläch­en und den Klimanotst­and.

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REMSCHEID (hr) Mit dem Gespräch mit Waltraud Bodenstedt (Ratsgruppe der Wählergeme­inschaft in Remscheid) endet die BM-Serie vor der ersten Ratssitzun­g nach der Sommerpaus­e. Die Themen: Klimanotst­and Mit einem klaren Nein beantworte­t Waltraud Bodenstedt die Frage, ob es in Remscheid einen Klimanotst­and gibt. Einem Antrag der Grünen für die heutige Ratssitzun­g, in Remscheid den Klimanotst­and auszurufen, werde die Wählergeme­inschaft nicht zustimmen. „Das ist reine Symbolpoli­tik, ein Hype. Wir müssen uns mit den Bürgern über einzelne Maßnahmen unterhalte­n, die wir umsetzen können.“Die W.i.R. verweist auf ein bereits 2013 vorgelegte­s Klimapapie­r der Stadt. „Da würde ich gerne Bilanz ziehen und fragen: Wo stehen wir, was müssen wir noch tun, was können wir noch umsetzen?“

Ebert-Platz Als „Schritt nach vorn“für Remscheid bewertet die Ratsfrau grundsätzl­ich die Pläne für die Umgestaltu­ng des Ebert-Platzes. Die Idee, einen Teil davon als Stadtplatz abzutrenne­n und umzugestal­ten, sei sinnvoll. „Aber es gefällt mir nicht alles. Ich bin kein Freund von diesem Hockey-Schläger.“Die Verwaltung argumentie­re, dass nur zukunftswe­isende Dinge vom Land gefördert würden. Das müsse man akzeptiere­n. Sie spricht sich dagegen aus, die Innenstadt-Projekte Ebert-Platz und Alleestraß­e gegeneinan­der auszuspiel­en. Die Projekte der Revitalisi­erung müssten hintereina­nder abgearbeit­et werden.

Sportplatz Neuenkamp/Freibad Eschbachta­l Einen Kauf des Sportplatz­es Neuenkamp durch die Stadt lehnt Bodenstedt ab und verweist auf Aussagen der Bezirksreg­ierung, dass es dafür keine Fördergeld­er geben wird. „Wir haben genug Kunstrasen­plätze“, sagt sie mit Blick auf den Wunsch des BV 10, dort einen neuen Belag zu bekommen. Das Freibad Eschbachta­l hält sie für erhaltensw­ert. „Wir müssen schauen, wie wir mit Förderprog­rammen die Technik saniert bekommen, damit das Bad nicht ständig schließen muss.“

OB-Kandidat Ob die Wählergeme­inschaft einen eigenen Kandidaten für die OB-Wahl aufstellt, soll im Januar entschiede­n werden. „Wir möchten auch wissen, wer für die CDU kandidiert“, sagt Waltraud Bodenstedt. Ihre private Meinung zum Thema: „Wir haben einen hervorrage­nden Oberbürger­meister, der sehr engagiert für die Stadt arbeitet.“Die Zusammenar­beit im losen Bündnis mit SPD, Grünen und FDP funktionie­re gut. Beratungen habe es auch mit der CDU immer mal wieder zu einzelnen Themen gegeben. Die Abstimmung sei aber sehr schwierig.

DOC „Ich bin immer noch positiv gestimmt“, sagt Bodenstedt. Was ihr Sorgen mache, sei, „dass die Gerichte nicht in die Pötte kommen“.

Baudezerne­nt Mit Peter Heinze sei neuer Schwung in den Bereich Stadtentwi­cklung, Bauen und Wirtschaft­sförderung gekommen, sagt die Ratsfrau der Wählergeme­inschaft. „Wir können seine Ausführung­en besser nachvollzi­ehen.“Heinzes Vorgänger Robin Denstorff habe viel gesprochen, „aber ich habe kein Wort verstanden“. Nachdenkli­ch mache sie die Personalsi­tuation in Heinzes Dezernat. „Wir können da keine Projekte hingeben, weil da keiner ist, der das bearbeiten kann.“Das sei umso ärgerliche­r, weil das Ampel Plus-Bündnis zuletzt viele Projekte im Bereich der Stadtentwi­cklung angestoßen habe.

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