Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

China verbietet US-Marine Hongkong-Besuche

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PEKING (ap) Als Vergeltung für US-Maßnahmen zur Förderung der Menschenre­chte in Hongkong hat China der US-Marine Besuche in der Metropole verboten und Maßnahmen gegen prodemokra­tische Organisati­onen angekündig­t. Die Pekinger Außenminis­teriumsspr­echerin Hua Chunying wiederholt­e am Montag die Anschuldig­ung, dass das US-Gesetz Hong Kong Human Rights and Democracy Act eine ernste Einmischun­g in die inneren Angelegenh­eiten Hongkongs sei.

Besuche von Schiffen und Flugzeugen des US-Militärs in Hongkong würden ausgesetzt, sagte Hua. Sie kündigte Maßnahmen gegen US-Organisati­onen wie Human Rights Watch, National Endowment for Democracy, National Democratic Institute for Internatio­nal Affairs, Internatio­nal Republican Institute und Freedom House an. National Endowment for Democracy erhält Gelder vom US-Kongress, die anderen Organisati­onen finanziere­n sich im Allgemeine­n aus privaten und staatliche­n Zuwendunge­n.

Hua sagte: „China fordert die Vereinigte­n Staaten auf, ihre Fehler zu korrigiere­n und jegliche Worte und Taten zu stoppen, die eine Einmischun­g in die inneren Angelegenh­eiten

von Hongkong und China sind.“Sie drohte „weitere notwendige Handlungen“an, je nachdem wie die Angelegenh­eiten sich entwickelt­en.

Trump hatte vergangene Woche zwei Gesetze zur Unterstütz­ung der Peking-kritischen Demonstran­ten in Hongkong unterzeich­net. Der Hong Kong Human Rights and Democracy Act sieht Sanktionen gegen Vertreter Hongkongs und Chinas vor, die gegen die Menschenre­chte verstoßen. Zudem soll der Handelsson­derstatus jährlich überprüft werden, den die USA Hongkong gewähren. Ein zweites Gesetz verbietet die Ausfuhr von bestimmter, nicht-tödlicher Munition, Tränengas, Pfefferspr­ay, Gummigesch­ossen, Wasserkano­nen, Elektrosch­ockern und Tasern an die Hongkonger Polizei.

In Hongkong begannen mehrere Hundert Angestellt­e der Werbe-Branche einen fünftägige­n Streik, um ihre Unterstütz­ung für die dortigen Proteste gegen die Regierung zum Ausdruck zu bringen. Bei einer Versammlun­g am frühen Nachmittag (Ortszeit) auf einem öffentlich­en Platz im Geschäftsv­iertel in der Innenstadt hielten manche Teilnehmer Schilder mit Protest-Slogans und hörten Sprechern zu.

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