Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
„Zwei verschiedene Welten“– Aktion Mensch ruft zu Engagement für Inklusion auf
In ihrem Online-Projekt „#Notjustdown“setzen sich die Geschwister Marian und Tabea Mewes für einen offeneren und vorurteilsfreien Umgang mit Menschen mit DownSyndrom ein. Jetzt kooperieren sie auch mit der Aktion Mensch im Rahmen ihrer Kampagne „Mission Z
Stolz hält Marian Mewes ein T-Shirt in den Händen. Es ist das Ergebnis seines ersten Design-Auftrags. Marian zeichnet bereits seit seiner Kindheit, vor allem Figuren aus Filmen wie König der Löwen und Harry Potter. Jetzt sind seine Zeichnungen auf den Statement-TShirts der Aktion Mensch zu sehen: #Inkluencer oder #Inkluencerin steht darauf – mit den feinen Linien von Marians Figuren. Die fair und nachhaltig produzierten Shirts sind das Herzstück der neuen Mitmach-Aktion der Sozialorganisation, bei der jeder ein Zeichen für Inklusion setzen kann.
Kaum Kontakt zu Menschen mit Behinderung
Marian und Tabea Mewes sind Inkluencer – Menschen, die sich für ein selbstverständliches Miteinander in der Gesellschaft
engagieren. Die Geschwister haben vor zwei Jahren mit dem Online-Projekt #Notjustdown begonnen und damit auch schon Preise gewonnen – es entstand im Rahmen von Tabeas Masterarbeit im Fach Medienwissenschaften und hat heute schon mehr als 20.000 Follower bei Instagram. „Die Wenigsten haben im privaten Alltag Kontakt zu Menschen mit Behinderung. Weil wir in zwei verschiedenen Welten aufwachsen und leben. Ich möchte aber wenigstens virtuell Berührungspunkte schaffen und so für das Thema Inklusion sensibilisieren“, betont Tabea, die an der Uni Bielefeld arbeitet.
Ein ganz normaler Alltag
In ihrem Blog zeigen die Geschwister, wie normal ihr Leben ist: Sie machen zusammen
Urlaub, treffen Freunde, gehen ins Kino. Sie erzählen Geschichten, die Mut machen sollen, und von den vielen positiven Erlebnissen – daher auch der Name Notjustdown. Tabea Mewes wünscht sich, dass das Thema Inklusion in den Köpfen der Menschen ankommt und noch viel mehr mobilisiert werden. „Wir brauchen Menschen, die sich für Inklusion stark machen, die sich aktiv gegen Diskriminierung, für gleiche Chancen und ein gemeinsames Miteinander in der Gesellschaft einsetzen.“Sie ist sich sicher, dass jeder etwas bewirken kann und stellt klar: „Inklusion geht uns alle an.“
Die Verantwortung aller Menschen für ein inklusives Miteinander steht auch im Mittelpunkt der aktuellen Kampagne der Aktion Mensch
„Inklusion von Anfang an“. Im Film Mission Zukunft 2: Realitätsschock zeigt sie, dass Inklusion und ein vorurteilsfreier Umgang noch lange nicht selbstverständlich sind. Gleichzeitig ruft sie dazu auf, sich aktiv für ein selbstverständliches Zusammenleben einzusetzen. Wenn Kinder mit und ohne Behinderung von Anfang an gemeinsam aufwachsen, verschwinden Berührungsängste und Intoleranz hat keine Zukunft – das zeigen auch Projekte wie #Notjustdown. Den besten Beitrag wird Marian jetzt selbst dazu leisten: Er startet ein Praktikum in einem Kindergarten.