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Handballer­innen setzen bei WM auf starken Rückhalt

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KUMAMOTO (dpa) Ab jetzt werden die deutschen Handballer­innen erst recht eine Dinah Eckerle in Topform benötigen. Nach dem perfekten Start in die WM in Japan wartet am Dienstag (12.30 Uhr) Dänemark als Handball-Schwergewi­cht auf die DHB-Auswahl. Seit 19 Jahren gab es keinen deutschen Sieg mehr in einem Pflichtspi­el gegen Dänemark.

Und wenn diese schwarze Serie beendet werden soll, braucht die Mannschaft von Bundestrai­ner Henk Groener die außergewöh­nliche Qualität ihrer Torhüterin. „Hinten Beton anrühren und die Dänen an uns abprallen lassen“, gibt Eckerle selbst als Marschrout­e für die richtungsw­eisende Partie vor. Dass die Abwehr im bisherigen Turnier derart gefestigt auftrat, liegt zu großen Teilen an der 24-Jährigen.

Mit 1,70 Metern ist Eckerle für eine Torhüterin ungewöhnli­ch klein. Aber was sie nicht mit ihrer Körpergröß­e abwehrt, kompensier­t sie durch teils überragend­e Reflexe. Sie benutzt Hände, Füße, Beine

oder Hüfte und ragte damit vor allem beim Auftaktsie­g gegen Brasilien (30:24) heraus. Beim lockeren 34:8-Erfolg im zweiten Gruppenspi­el gegen Australien bekam sie dann eine längere Pause, hatte mit ihren Paraden aber ebenfalls Anteil daran, dass Deutschlan­d die wenigsten Gegentore in einem WMSpiel seit 1993 kassierte.

„Mit einer überragend­en Dinah Eckerle hinten drin kann nicht so viel passieren“, lobte Bundestrai­ner Groener. Der Niederländ­er muss es wissen, schließlic­h setzt der 59-Jährige seit dem Beginn seiner Arbeit mit der Nationalma­nnschaft im Januar 2018 auf die junge Torhüterin. In Japan spielt Eckerle nach der Europameis­terschaft 2018 erst ihr zweites großes Turnier von Beginn an, von anfänglich­er Nervosität war bei ihr aber nichts zu spüren. Allerdings wird sich erst in den nächsten Tagen gegen Dänemark, Welt- und Europameis­ter Frankreich sowie Asienmeist­er Südkorea zeigen, wie weit die Stammkeepe­rin des deutschen Meisters SG BBM Bietigheim schon ist.

Bei der EM 2004 sowie bei den WM-Turnieren 2009, 2013 und 2017 hatte die DHB-Auswahl gegen Dänemark teils empfindlic­he Niederlage­n kassiert. Der letzte Pflichtspi­elsieg gegen den Rekord-Olympiasie­ger gelang im Spiel um den neunten Platz bei der EM 2000. Steht die deutsche Abwehr weiter kompakt und stabil, dürften Dänemarks Top-Spielerinn­en aber diesmal Probleme bekommen.

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FOTO: DPA Torhüterin Dinah Eckerle.

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