Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
SPD-Ortsverein erfreut über neue Bundes-Spitze
WERMELSKIRCHEN (pd) Zufriedenheit über die neuen Bundesvorsitzenden der SPD, Norbert Walter-Borjans und Saskia Esken, und ein bisschen Aufbruchstimmung herrscht auch unter den Genossen in Wermelskirchen. Denn der SPD-Ortsverein Wermelskirchen war klar für dieses Duo – wie im Übrigen auch die Kreis-SPD und Landes-SPD, sagte Ortsvereinsvorsitzende Petra Weber auf Nachfrage dieser Redaktion.
Beide gewählten Politiker an der Spitze seien auf Bundesebene noch nicht so in Erscheinung getreten und könnten ein deutliches Signal geben, dass wichtige Punkte, die der SPD am Herzen liegen, durchgesetzt werden, „wobei die SPD schon viele Ziele erreicht hat. Aber das Glas ist noch nicht voll“, so Petra Weber. Der Druck in Richtung CDU müsse erhöht werden, wenn es um Themen wie Mindestlohn, Grundrente und Klimapaket gehe. Die Handschrift der SPD müsse in der Groko erkennbarer werden. Beide Gewählten halte sie für fähig und geeignet, das Profil zu schärfen und die Kräfte in den eigenen Reihen zu bündeln und zu einen.
Auch SPD-Fraktionsvorsitzender Jochen Bilstein hofft, dass es dem gewählten Duo gelingt, politische Ziele der Sozialdemokraten innerhalb der Groko besser durchzusetzen. „Die beiden haben eine Chance verdient“, sagt Bilstein, der sich genau dieses Duo an der Spitze gewünscht hatte. In der energiepolitischen Diskussion müsse noch nachgebessert werden. Großen Handlungsbedarf sehe er in der Verbesserung der Infrastruktur, insbesondere der Verkehrs-Infrastruktur. „Das ist für uns eins der wichtigsten Themen, da muss die SPD selbstbewusst in die Verhandlungen gehen“, so Bilstein.
Aber er wünsche sich auch, dass seine Partei das bisher in der Groko Geleistete besser nach außen verkauft. Bilstein: „Unsere Minister haben ihre Hausaufgaben gemacht.“Nach all den Personaldebatten sei es an der Zeit, die SPD wieder so auf Kurs zu bringen, dass sie als erkennbare Volkspartei bestehen bleibt. „Mit dem neuen Duo bin ich wieder zuversichtlicher, dass dies gelingt“, sagt Jochen Bilstein.