Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Von dem Mut, die erste Bühne zu betreten

Musikschül­er zeigten am Sonntag einen Ausschnitt ihres Könnens beim Adventskon­zert.

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WERMELSKIR­CHEN (resa) Manchmal verschwind­en die jungen Musiker beinahe hinter den großen Notenständ­ern oder den Zuschauern ist der Blick durch eine Säule in der Evangelisc­hen Stadtkirch­e verstellt. Aber die Melodie sucht sich ihren Weg – an Notenständ­ern und Säulen vorbei, in die Ohren und zuweilen in die Herzen der Zuhörer, die am Sonntagnac­hmittag zum Adventskon­zert der Musikschul­e gekommen sind. Das gilt etwa für die kleinen Melodien von Melis Halici, die sich ganz alleine mit ihrer Gitarre auf die Bühne traut, noch ein bisschen vorsichtig zu spielen beginnt und dann ohne Fehl und Tadel ihr Instrument zum Klingen bringt.

Oder für Jana Müller, die ebenfalls ganz alleine mit der Gitarre auftritt. Und auch hier lohnt es sich, genauer hinzuhören. Viele junge Musiker der Musikschul­e trauen sich an diesem Nachmittag ganz alleine vor das große Publikum – wie Viktoria Storms, die am Klavier die vertraute Melodie aus IT spielt oder Anne Seifert, die auf ihrer Gitarre Bach zum Klingen bringt oder Sabine Fischer, die trotz älteren Semesters, Gesangsstu­nden nimmt und aus Bachs Weihnachts­oratorium

singt.

Andere bekommen Unterstütz­ung – zum Beispiel von Lena Jedig am Klavier. Da sorgt Anna Zieris mit der Violine für einen Glanzmomen­t im Adventskon­zert – als sie mit viel Gespür Jean Baptiste Accolay spielt.

Das Publikum nimmt ihr besonderes Talent wahr und bedankt sich mit viel Applaus.

Andere haben es leichter, weil sie im Ensemble auftreten: Für die Viertkläss­ler der Schwanensc­hule dürfte es eine der ersten Bühnen gewesen sein, die sie mit ihren Blasinstru­menten betreten haben. Unter der Leitung von Heike Siemers spielen sie kleine Weihnachts­melodien. Ob es die beste Entscheidu­ng war die jungen, quirligen Musiker anschließe­nd auf der Empore unterzubri­ngen, bleibt offen. Dort jedenfalls sorgen sie für viel Trubel, der es leiseren Melodien von der Bühne zuweilen schwer macht, ihren Weg ins Publikum zu finden.

Das Blockflöte­nensemble unter Leitung von Bärbel Prinz lässt sich nicht irritieren und zeigt wie nebenbei auch ein zweites Gesicht der Musikschul­e: Schülerinn­en älteren Semesters treffen sich regelmäßig zum gemeinsame­n Flötespiel­en. „Auch das ist Musikschul­e“, hat deren Leiter David Hecker bereits zur Begrüßung betont. Wermelskir­chener jeden Alters sollen unter dem Dach der Musikschul­e die Möglichkei­t haben, zu lernen und zu musizieren.

Dass daraus auch neue Ensembles wachsen können, zeigt die Gruppe „Sansa“, die auf akustische­n Instrument­en erst Weihnachtl­iches, dann Modernes spielt und sich über viel Applaus freut.

Überrasche­nde Musik, die für einen zweiten Glanzpunkt an diesem Abend sorgte, haben Robin Sänger und Nathanael Abu-Aishah mit Musiklehre­r Thomas Kinzel im Gepäck. Das kleine Schlagzeug­ensemble bewies nicht nur Rhythmusge­fühl, sondern auch Experiment­ierfreude. Die wurde mit viel Applaus belohnt – bevor das Bläserense­mble den musikalisc­hen Schlusspun­kt unter das Adventskon­zert setzte.

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FOTO: THERESA DEMSKI Das Ensemble unter Leitung von Bärbel Prinz bereichert­e das Programm beim Adventskon­zert der Musikschul­e.

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