Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Bravo-Rufe für Cellisten im Foyer
Die fünfköpfige Gruppe der Bergischen Symphoniker begeisterte im Teo Otto Theater.
REMSCHEID (nab) Die fünf Cellisten der Bergischen Symphoniker hatten zu „Musik am Sonntagvormittag“ins Foyer des Teo Otto Theaters eingeladen. „Aber weil wir heute unsere Stipendiatin Laura Isbert dabei haben, können wir zu sechst spielen. Und sind der Beweis, dass man auch ohne Violinen gute Kammermusik machen kann“, so begrüßte Christian Kircher die Zuhörer.
Die Cellogruppe der Bergischen Symphoniker, das sind Júlia Carrasco Martinez, Ivaylo Daskalov, Thomas Grote, Christian Kircher, Matthias Wehmer, hatte ein unterhaltsames Programm zusammengestellt. Die Musiker nahmen das Publikum musikalisch mit, kreuz und quer durch Zeit und Stilrichtungen. Von Griegs bekannter Renaissance-Huldigung „Aus Holbergs Zeit“– hier spielten sie drei Sätze – über Rossinis Wilhelm Tell bis Piazzollas
Tangos wurde ein großer Bogen gespannt.
Spielfreude und Leidenschaft erklang bei Eduard Pütz „Tango Passionato“, das die Musiker zu viert spielten. Spontane Bravo-Rufe kamen aus den Reihen der Zuhörer, nachdem Wilhelm Kaiser-Lindemanns „Bossa nova“gespielt worden war. Kircher erzählte, dass der Komponist, der das Horn spielte und unglaublich viel komponiert hatte, das Werk nach dem Zweiten Weltkrieg auch für zwölf Violoncelli im Auftrage der zwölf Cellisten der Berliner Philharmonie arrangiert hatte. Weich und melodisch zu Beginn wurde die Musik immer schneller, wilder. Die Cellisten legten sich ins Zeug, zupften und klopften ihre Instrumente, bevor es wieder sanfter wurde. Ein Genuss, ihnen zuzuhören.
Nach der Pause stand David Poppers „Polonaise de Concert op.14“auf dem Programm. Der Komponist ist einer der großen Cellovirtuosen des 19. Jahrhunderts. Es folgten vier Werke von Astor Piazzolla, der als „König des Tangos“gilt. Beides gelang den Cellisten großartig. Das rund zweistündige Konzert endete stilvoll mit Rossinis „Wilhelm Tell“-Fragmente. Rossinis letzte Oper „Wilhelm Tell“ist 1829 in Paris uraufgeführt worden.