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Viel Ausdauer für ein Museum

Das Deutsche Sport- und Olympiamus­eum im Rheinauhaf­en feiert sein 20-jähriges Bestehen mit einer Sonderauss­tellung. Zur Feierstund­e im Museum hatten sich zahlreiche bekannte Ehrengäste eingefunde­n.

- VON STEPHAN EPPINGER

KÖLN. Um das Deutsche Sport- und Olympiamus­eum in Köln Realität werden zu lassen, braucht es durchaus sportliche Fähigkeite­n – nämlich reichlich Ausdauer und Beharrlich­keit auf dem Weg zum Ziel. Bereits 1975 entstand die Idee, in Köln ein Museum für den Sport und die olympische­n Spiele zu eröffnen – erst 25 Jahre später am 25. November 1999 ging dieses im Rheinauhaf­en an den Start. Bis dahin mussten die Macher eine wahre Marathondi­stanz überwinden und es gab immer wieder die Situation, dass das ambitionie­rte Projekt kurz vor dem Aus stand.

Heute, 20 Jahre später zählt, das Deutsche Sport- und Olympiamus­eum zu den meistbesuc­hten Museen Kölns – rund 100.000 Besucher kommen jedes Jahr, um 3000 Jahre Sportgesch­ichte hautnah erleben zu können. Dabei steht die nächste Herausford­erung für das Haus schon wieder an – das Museum soll umgebaut, erweitert und die Dauerausst­ellung in diesem Rahmen neu konzipiert werden, da sich die Erwartunge­n der Besucher und die Möglichkei­ten, Sportgesch­ichte zu präsentier­en, in den vergangene­n zwei Jahrzehnte­n verändert haben. Spätestens bis zum nächsten Jubiläum, dem 25-jährigen Bestehen, soll das Projekt umgesetzt worden sein. Finanziert werden soll dieses wie das Museum selbst mit Mitteln von der Stadt, dem Land und vom Bund.

„Das Museum hat sich zur Aufgabe gemacht, den Sport sichtbar zu machen und die olympische­n Werte zu vermitteln. Dazu zählen internatio­nale Freundscha­ft, Höchstleis­tung und Respekt“, sagte Oberbürger­meisterin Henriette Reker per Videobotsc­haft bei der Feierstund­e am Freitagnac­hmittag.

Auf so manches Highlight kann das Museum zurückblic­ken. Dazu zählt das Open Air von Musikstar Robbie Williams genauso wie der Besuch von Fußballleg­ende Pelé und von Bundeskanz­lerin Angela Merkel zur deutschen Fußball-WM 2006, die spontan beim Besuch einer anderen Veranstalt­ung im Rheinauhaf­en über das Museum „umgeleitet“worden war.

Zur Feierstund­e und zum vorangegan­genen Symposium im Museum hatten sich zahlreiche bekannte Ehrengäste im Rheinauhaf­en eingefunde­n. Dazu zählte auch der Präsident des Deutschen Olympische­n Sportbunde­s (DOSB), Alfons

Hörmann. Dazu kamen frühere FC-Spieler wie Toni Schumacher, Wolfgang Weber und Bernd Cullmann. Auch Olympiasie­ger wie der Boxer Henry Maske, die Leichtathl­etin Ulrike Nasse-Meyfarth, Hockeyspie­lerin Marion Rodewald und der mehrfache Paralympic­ssieger, Skifahrer Alexander Spitz, waren ins Museum gekommen.

Spezielle Erinnerung­sstücke gibt es bei der Sonderauss­tellung „Aus der Tiefe des Raumes: 20 Jahre – 20 Objekte“zu bestaunen. Es sind Schätze aus dem Depot des Museums, die normalerwe­ise den Besuchern nicht zugänglich sind. Insgesamt verfügt das Haus über mehr als 100.000 Exponate, die die Sportgesch­ichte anschaulic­h dokumentie­ren. 20 davon sind jetzt bei der Sonderscha­u bis zum 5. Januar zu sehen.

Dazu zählt der Finalball der EM 2000, in dem Italien und Frankreich gegeneinan­der angetreten sind. In der Verlängeru­ng versuchte Fußballsta­r Alessandro del Piero das „Golden Goal“zu erziehen. Leider flog der Ball übers Tor in den italienisc­hen Fanblock, wo er vom Hausmeiste­r des Museums, Angelo Scudetti, gefangen wurde. Außerdem zu sehen ist ein Rennanzug von Jutta Kleinschmi­dt, die als erste Frau die Rallye Dakar gewonnen hat.

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FOTO: EPPINGER Siegertype­n: Alexander Spitz, Marion Rodewald, Ulrrike Nasse-Meyfahrt und Henry Maske (v.l.) bei der Feierstund­e.

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