Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

3. Dezember 1972

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Die Urlauber kamen von einer Kreuzfahrt, nun wollten sie mit dem Flugzeug nach Hause. Als Spantax-Flug 275 am 3. Dezember 1972 vom Flughafen Los Rodeos auf Teneriffa abhob, befanden sich neben der siebenköpf­igen Crew 148 Passagiere an Bord. Die meisten stammten aus Süddeutsch­land, der Flug hätte zum Airport München-Riem gehen sollen. Nur Sekunden nach dem Start verloren die Piloten die Kontrolle über das Flugzeug des Typs Convair CV990 (Foto). Es herrschte an diesem Morgen dichter Nebel. Die schlechte Sicht und vermutlich ein Pilotenfeh­ler führten zur Katastroph­e: Die Maschine stürzte nur etwas mehr als 300 Meter von der Landebahn entfernt zu Boden. Alle Insassen starben. Es war nicht der erste Unfall einer Spantax-Maschine. Die spanische Fluglinie beförderte in den 1960er, 70er und 80er Jahren viele Spanien-Reisende, auch aus Deutschlan­d. Doch ihr Ruf litt unter mehreren Zwischenfä­llen. Schon 1965 war eine kleinere Maschine nach dem Start in Los Rodeos abgestürzt, 1966 musste ein Flugzeug notwassern. Insgesamt kamen zwischen 1965 und 1982 bei zum Teil schweren Unfällen 248 Menschen ums Leben. 1983 kündigten drei wichtige deutsche Touristik-Unternehme­n ihre Verträge mit der Fluglinie. Die Begründung: der schlechte Ruf der Spantax. Von diesem Schlag erholte sich das Unternehme­n nicht mehr. 1988 stellte Spantax den

Betrieb ein.

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FOTO: WIKI/EDUARD MARMET

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