Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Finanzierung 2020 unklar – Aus für das Kindertheater?
HÜCKESWAGEN Weihnachten kennt doch jeder! Oder nicht? Tami und Edgar, genannt Edi, wissen damit nichts anzufangen. Als sie kurz vor Weihnachten in der Zeitung lesen, dass Weihnachten vor der Tür steht, wirft das für sie nur Fragen auf: Vor welcher Tür steht es und wie geht Weihnachten überhaupt?
Natürlich handelt es sich bei den beiden Handelnden nicht um echte Kinder, denn dass die wissen worum es geht, haben sie am Samstag im Kultur-Haus Zach deutlich gezeigt. Nein, Tami und Edi sind Mimikpuppen und die Hauptcharaktere im Stück „Die Weihnachtsdiebe“vom „Sonswastheater“. Ute Winkelmann und Gerd Mikol waren mit ihrem neuen Programm zu Gast in der Islandstraße und brachten die Kinder mit ihrer liebevollen Inszenierung und den beiden großen Handpuppen zum Mitfiebern.
Die Kinder im voll besetzten Raum lebten das Stück richtig mit, lachten über die Witze, lauschten den Liedern und wirkten aktiv mit. In den spannenden Szenen konnte es schon einmal vorkommen, dass eines dem anderen ein strenges „shhh“zuzischte. Doch auch für die Erwachsenen war die Aufführung unterhaltsam: „Es ist sehr schön gemacht und die Kinder haben richtig Spaß. Wir werden bestimmt noch einmal wiederkommen!“, sagt Steffi Heymann, die mit Tochter Emelie und deren Cousin Tim da war.
Ob das möglich sein wird, ist jedoch ungewiss, denn noch ist nicht klar, ob das Kindertheater im nächsten Jahr mit einer weiteren Staffel angeboten wird. „Wir können überhaupt noch nicht sagen, wie dieses Projekt weiterlaufen wird, das ist vor allem eine Frage der Finanzierung“, berichtet Detlef Bauer, vom Kultur-Haus Zach, „natürlich wollen wir es gerne aufrechterhalten!“
Die Kindertheater-Reihe im Kultur-Haus hatte in diesem Jahr ihren Auftakt. Finanziert war sie mit der
Hilfe des Vereins (D)ein Euro für Hückeswagen. Für 2019 war die Wahl auf das Kindertheater gefallen. „Es stehen immer zwei bis drei Projekte im Jahr zur Wahl, immer unterschiedliche. Für diese Reihe war unsere Spende als Anschubzahlung gedacht, damit das Kindertheater sich danach selber finanzieren kann. Hoffentlich geht es im nächsten Jahr weiter“, meint YongHun Kim vom Ein-Euro-Verein.
Das Jahr über waren die Aufführungen gut bei den Besuchern angekommen. Fünf hatte es gegeben. In den Sommermonaten war der Andrang etwas geringer, nicht so am Samstag, als extra Stühle dazu gestellt werden mussten. „Für viele ist es das erste Mal, dass sie ins Theater gehen. Heute waren die Kinder richtig konzentriert und freudig dabei“, sagt Stefan Noppenberger vom Kultur-Haus.
Im Januar wird es noch einen weiteren Termin dieser ersten Staffel geben, ein Figurentheater. Wenn alles glatt läuft, wird es danach vielleicht weiter gehen und dann heißt es wieder: „Licht aus und los geht’s“.