Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Finanzieru­ng 2020 unklar – Aus für das Kinderthea­ter?

- VON SUSANNE KATTERWE

HÜCKESWAGE­N Weihnachte­n kennt doch jeder! Oder nicht? Tami und Edgar, genannt Edi, wissen damit nichts anzufangen. Als sie kurz vor Weihnachte­n in der Zeitung lesen, dass Weihnachte­n vor der Tür steht, wirft das für sie nur Fragen auf: Vor welcher Tür steht es und wie geht Weihnachte­n überhaupt?

Natürlich handelt es sich bei den beiden Handelnden nicht um echte Kinder, denn dass die wissen worum es geht, haben sie am Samstag im Kultur-Haus Zach deutlich gezeigt. Nein, Tami und Edi sind Mimikpuppe­n und die Hauptchara­ktere im Stück „Die Weihnachts­diebe“vom „Sonswasthe­ater“. Ute Winkelmann und Gerd Mikol waren mit ihrem neuen Programm zu Gast in der Islandstra­ße und brachten die Kinder mit ihrer liebevolle­n Inszenieru­ng und den beiden großen Handpuppen zum Mitfiebern.

Die Kinder im voll besetzten Raum lebten das Stück richtig mit, lachten über die Witze, lauschten den Liedern und wirkten aktiv mit. In den spannenden Szenen konnte es schon einmal vorkommen, dass eines dem anderen ein strenges „shhh“zuzischte. Doch auch für die Erwachsene­n war die Aufführung unterhalts­am: „Es ist sehr schön gemacht und die Kinder haben richtig Spaß. Wir werden bestimmt noch einmal wiederkomm­en!“, sagt Steffi Heymann, die mit Tochter Emelie und deren Cousin Tim da war.

Ob das möglich sein wird, ist jedoch ungewiss, denn noch ist nicht klar, ob das Kinderthea­ter im nächsten Jahr mit einer weiteren Staffel angeboten wird. „Wir können überhaupt noch nicht sagen, wie dieses Projekt weiterlauf­en wird, das ist vor allem eine Frage der Finanzieru­ng“, berichtet Detlef Bauer, vom Kultur-Haus Zach, „natürlich wollen wir es gerne aufrechter­halten!“

Die Kinderthea­ter-Reihe im Kultur-Haus hatte in diesem Jahr ihren Auftakt. Finanziert war sie mit der

Hilfe des Vereins (D)ein Euro für Hückeswage­n. Für 2019 war die Wahl auf das Kinderthea­ter gefallen. „Es stehen immer zwei bis drei Projekte im Jahr zur Wahl, immer unterschie­dliche. Für diese Reihe war unsere Spende als Anschubzah­lung gedacht, damit das Kinderthea­ter sich danach selber finanziere­n kann. Hoffentlic­h geht es im nächsten Jahr weiter“, meint YongHun Kim vom Ein-Euro-Verein.

Das Jahr über waren die Aufführung­en gut bei den Besuchern angekommen. Fünf hatte es gegeben. In den Sommermona­ten war der Andrang etwas geringer, nicht so am Samstag, als extra Stühle dazu gestellt werden mussten. „Für viele ist es das erste Mal, dass sie ins Theater gehen. Heute waren die Kinder richtig konzentrie­rt und freudig dabei“, sagt Stefan Noppenberg­er vom Kultur-Haus.

Im Januar wird es noch einen weiteren Termin dieser ersten Staffel geben, ein Figurenthe­ater. Wenn alles glatt läuft, wird es danach vielleicht weiter gehen und dann heißt es wieder: „Licht aus und los geht’s“.

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Tami und Edgar machten sich auf die Suche nach den Weihnachts­dieben.

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