Die besten Bluetooth-Kopfhörer

Dank des Smartphone-Booms sind drahtlose Modelle in Mode. Einige Spitzengeräte kosten nur rund 100 Euro.

DÜSSELDORF Bei Kopfhörern kann Holger Neinhaus keiner etwas vormachen. Der Düsseldorfer Unternehmensberater der SMP AG hat schon Modelle von Beats, Bose, Apple und JBL ausprobiert, fast alle waren nach wenigen Monaten nicht mehr brauchbar, weil sie beim Joggen feucht wurden und dann nicht mehr funktionierten. Jetzt sind die erst vor wenigen Wochen auf den Markt gekommenen Apple AirPods Pro das aktuelle Accessoire: „Sie bleiben wirklich stabil im Ohr, sind robust, haben exzellenten Klang und Geräuschunterdrückung“, sagt der 47-jährige Familienvater, „ein neues Objekt der Begierde.“

Zu den Feiertagen sind digitale Kopfhörer eines der beliebtesten Geschenke. Dank Smartphoneboom haben viele Millionen Bürger immer ihre Musik oder ein Hörspiel dabei, Freisprechanlagen in Autos ersetzen die kleinen Geräte ebenfalls häufig. Die Funktechnik Bluetooth ist auch immer leistungsfähiger geworden, zugleich halten die Akkus deutlich länger. Bis zu sieben Stunden sind es bei den Samsung Galaxy. Die von der Stiftung Warentest mit ihren 52 Stunden als „Ausdauerkünstler“gelobten Sony WH-CH 700 N gibt es zum Preis von rund 100 Euro. Die Auswahl bei mehr als 100 unterschiedlichen Modellen auf dem Markt fällt schwer. Die Preisspanne reicht von weniger als 100 Euro bis zu weit mehr als 300 Euro.

Wir stellen in der Tabelle in zwei Gruppen sortiert sechs Kopfhörer vor und orientieren uns in fünf Fällen an den Ergebnissen der Stiftung Warentest. Hinzu kommt der neue Apple-Kopfhörer, den die Berliner Tester noch nicht unter die Lupe genommen haben, der aber sehr gute Bewertungen von anderen Experten erhält. Käufer sollten nach Möglichkeit verschiedene Modelle im Geschäft vergleichen, bevor sie sich entscheiden.

Klangmeister Die Zeit, als Kopfhörer mit der Hifi-Anlage per Kabel verbunden werden mussten, um einen exzellenten Ton zu erhalten, ist vorbei. Moderne Bluetooth-Headsets können Musik „praktisch ohne hörbaren Qualitätsverlust übertragen“, schreibt die Stiftung Warentest.

Welche Qualität möglich ist, zeigen der Sennheiser Momentum Free und der Bose Soundsport Wireless. Sie erhalten von den Testern die Note 1,8 beziehungsweise 1,9, weil ihr Ton gut ist und sie leicht zu bedienen sind. Als In-Ohr-Kopfhörer, die aber untereinander per Kabel verbunden sind, hält ihr Akku nicht ewig, eine Schwäche aller kleinen, für Sportler gut geigneten Geräte.

Bügelkopfhörer wie der Sony WH1000XM3 (Note 1,9) sind angenehmer zu tragen und ideal für zu Hause oder für Vielreisende. Die Unterdrückung von Außengeräuschen ist effektiv. Im Bedarfsfall lässt sich die Geräuschunterdrückung abschwächen. Um im Flugzeug das Bordprogramm genießen zu können, wird ein Kabel mitgeliefert. Wem die rund 250 Euro zu teuer sind, für den könnte der Skullhandy Venue für rund 120 Euro und mit 22 Stunden Akkulaufzeit ebenso geeignet sein (Note 2,0).

Knopf-Pur Relativ teuer sind viele Kopfhörer, deren zwei Seiten keine Verbindung per Kabel haben. Die Note 1,9 von Stiftung Warentest erhält der rund 240 Euro teure Sennheiser Momentum True Wireless vorrangig, weil die Tonqualität gelobt wird. Gut kommt auch an, dass der Mini-Kopfhörer dank mitgelieferter Gumminoppen passend gemacht werden kann fürs Ohr.

Dieses Erfolgsrezept hat Apple auch für die 280 Euro teure Neuauflage der AirPods genutzt. Dabei helfen die Ohrpass-Stücke, Umgebungsgeräusche besser abzuschirmen als das Vorgängermodell. Spannend: Bei einem „Passtest“wird ein Musikstück abgespielt, während ein kleines Mikrofon im Ohr misst, ob das Ohrpass_-tück sitzt. Erstmals hat Apple auch eine digital gesteuerte Geräuschunterdrückung, die variabel eingestellt werden kann: Entweder werden fast alle Umgebungsgeräusche unterdrückt, oder man hört zwar Musik, doch ausgewählte Geräusche aus der Umgebung werden dazu gemischt. Eine günstigere Alternative ist der Bose Soundsport Free Wireless für rund 160 Euro, der Umgebungskrach jedoch nicht aktiv abschottet. Das reicht für die Note 2,0.