Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Neuer Rasen, neues Glück

Bayer Leverkusen empfängt den FC Schalke zum Topspiel in der BayArena.

- VON SEBASTIAN BERGMANN

LEVERKUSEN Der Rasen in der BayArena war nach dem letzten Heimspiel das Gesprächst­hema beim Werksklub. Vier Partien in Serie hatten das im Vorjahr noch preisgekrö­nte Grün zuvor extrem beanspruch­t und das Duell mit Freiburg zu einer Rutschpart­ie ohne Sieger verkommen lassen. Spieler und Trainer kritisiert­en den Untergrund daraufhin scharf, Bayers Mittelfeld­mann Kerem Demirbay sprach von einer „absoluten Katastroph­e“. Der Klub reagierte und verlegte ein komplett neues Spielfeld. Das freute vor dem Topspiel am Samstag (18.30 Uhr) gegen den FC Schalke unter anderem Bayer-Trainer Peter Bosz.

„Für uns ist es unglaublic­h wichtig, dass wir einen guten Platz haben“, sagte der Niederländ­er. Bayer sei eine Ballbesitz­mannschaft, die mit wenig Kontakten schnell nach vorne spielen möchte. Ein guter Untergrund sei dafür freilich hilfreich. Nach dem ersten Training am Donnerstag auf dem neuen Rasen zeigte sich Bosz zufrieden und sagte: „Der erste Eindruck war gut.“Positiv waren zuletzt auch die Resultate der Werkself. Dem 2:0-Erfolg in der Champions League in Moskau, der das Überwinter­n in einem internatio­nalen Wettbewerb sicherstel­lte, ließ die Mannschaft ein 2:1 in der Liga beim Rekordmeis­ter in München folgen.

Bei den Bayern habe die Mannschaft Bosz zufolge bewiesen, dass sie auch gut umschalten und durch ihre schnellen Angreifer gefährlich sein kann. Klar habe sein Team in

München auch Glück gehabt, doch „wir haben auch Charakter und Mentalität gezeigt. Das braucht man, wenn man am Ende der Saison in der Tabelle oben stehen will – und nicht nur guten Fußball.“Diese „Siegerment­alität“benötige Bayer nun auch gegen Schalke, dem bislang zweitstärk­sten Auswärtste­am. „Wir spielen gegen eine gute Mannschaft, die nicht umsonst auf dem dritten Platz in der Tabelle steht“, erklärte Bosz.

Sein Team wartet selbst seit fünf Liga-Spielen auf ein Erfolgserl­ebnis vor heimischer Kulisse. „Je länger die Saison vorangesch­ritten ist, desto wichtiger werden die Partien. Um oben mitzuspiel­en, muss man die Heimspiele gewinnen.“Kai Havertz dürfte nach überstande­nem Faserriss wieder in die Startforma­tion rücken, Jonathan Tah fehlt rotgesperr­t.

Auf Seiten der Gelsenkirc­hener gibt es derzeit allen Grund, selbstbewu­sst nach Leverkusen zu fahren: Seit fünf Liga-Spielen hat die Mannschaft von Trainer David Wagner nicht mehr verloren. „Natürlich ist das nett, nach 13 Spielen Dritter zu sein“, sagt Wagner vor dem Duell beim Werksklub. „Aber das ist wirklich vollkommen unwichtig. Wir sollten Demut und Bescheiden­heit bewahren, aber trotzdem ambitionie­rt bleiben. Das ist überhaupt gar kein Widerspruc­h.“

Der Trauzeuge von Liverpool-Coach Jürgen Klopp zeigte sich von der rasanten Entwicklun­g überrascht. „Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir nach 13 Spielen schon 25 Punkte haben, dann hätte ich gesagt: ‚Unglaublic­h!’“, betonte Wagner und lobte Leverkusen: „Sie haben ihr Selbstvers­tändnis und ihre Form gefunden.“

 ?? FOTO: IMAGO IMAGES ?? Moussa Diaby kommt im Zweikampf mit Freiburgs Jonathan Schmid auf dem rutschigen Rasen der BayArena zu Fall.
FOTO: IMAGO IMAGES Moussa Diaby kommt im Zweikampf mit Freiburgs Jonathan Schmid auf dem rutschigen Rasen der BayArena zu Fall.

Newspapers in German

Newspapers from Germany