Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Schulstand­orte stabil, Klassen wieder kleiner

Das Anmeldever­fahren an Grundschul­en ist abgeschlos­sen. Bis auf wenige Ausnahmen erhalten die Kinder einen Platz an der „Wunschschu­le“.

- VON SOLVEIG PUDELSKI

WERMELSKIR­CHEN Im nächsten Schuljahr werden 316 Mädchen und Jungen in Wermelskir­chener Grundschul­en eingeschul­t. „Es werden 16 bis 17 erste Klassen gebildet“, sagt Andreas Voß vom Amt für Jugend, Sport und Schule zum i-Dötzchenja­hrgang 2020/2021. Die Eltern können aufatmen. Die Zeiten, als die maximal zulässige Klassenfre­quenz

„Wir liegen im nächsten Schuljahr bei rund 23 Kindern pro Klasse“

Andreas Voß

Amt für Jugend, Sport und Schule

von 29 Kindern ausgeschöp­ft werden musste – zum Beispiel in Jahren mit hohem Flüchtling­szustrom – , ist erst einmal vorbei. „Wir liegen im nächsten Schuljahr bei rund 23 Kindern pro Klasse.“

Das Anmeldever­fahren sei abgeschlos­sen, die Verteilung auf die Grundschul­en stehe fest. Eine gute Botschaft gibt es für die Familien im Einzugsber­eich des Teilstando­rts Hünger. Dieser einzügig geführte Schule, die zum Schulverbu­nd Gemeinscha­ftsgrundsc­hule (GGS) Am Haiderbach zählt, hat sich stabilisie­rt. Wie berichtet, gab es eine Phase, in der sogar von Auflösung die Rede war. Inzwischen ist die Nachfrage ist sogar so groß, dass Kinder abgewiesen werden mussten.

„Dabei handelt es sich allerdings um auswärtige Kinder aus Solingen an der Stadtgrenz­e zu Wermelskir­chen“, berichtet Voß im Gespräch mit dieser Redaktion. Traditione­ll haben eine Reihe von Eltern, die in Solingen-Burg oder Höhscheid wohnen, ihre Kinder bevorzugt an der Wermelskir­chener Grundschul­e angemeldet. Die angemeldet­en Erstklässl­er wurden auch aufgenomme­n, solange es noch freie Kapazitäte­n an der Schule gab. Jetzt aber waren die Anmeldezah­len für Wermelskir­chener i-Dötzchen so hoch, dass nicht alle Kinder aus der Nachbarsta­dt aufgenomme­n werden konnten. Die Solinger Eltern erhielten einen Bescheid über die Abweisung.

Nicht immer, aber überwiegen­d erhalten Wermelskir­chener Eltern die Zusage, dass ihr Kind die favorisier­ten Schule besuchen kann. Besonders beliebt ist die Waldschule. Nicht alle Anmeldunge­n stammten von Eltern aus dem Nah- oder Einzugsber­eich der Grundschul­e. Es gab Abweisunge­n. Nach dem Grundsatz „kurze Beine, kurze Wege“erhalten immer die Kinder vorrangig eine Zusage, die im

Umfeld der Schule wohnen – auch wenn der Gesetzgebe­r vor Jahren die starre Regelung verbindlic­her Schulbezir­ksgrenzen lockerte. Damals wurden Kinder nur in begründete­n Ausnahmefä­llen an entfernter­en Schulen angenommen.

„Auf dem Anmeldebog­en ist die jeweilige Grundschul­e im Einzugsgeb­iet aufgeführt, Eltern können aber zusätzlich eine Wunschschu­le angeben“, erläutert Andreas Voß

das Verfahren. Einzige Ausnahme ist die Katholisch­e Grundschul­e. Als Angebotssc­hule mit konfession­eller Ausrichtun­g können Kinder aus allen Stadtteile­n angemeldet werden. „Die KGS St. Michael ist gut nachgefrag­t, es können zwei stabile Klassen gebildet werden“, sagt Voß. Für diese Kinder gelte die Schülerfah­rtkosten-Verordnung, die Fahrt mit Schulbus oder Linienbus wird von der Kommune bezahlt. Eher selten nachgefrag­t in der Primarstuf­e sei die Waldorfsch­ule in Bergisch Born. Größte Schule bleibt die GGS Schwanensc­hule, „was auch an dem Einzugsber­eich in der Innenstadt liegt“, sagt Voß.

Unterm Strich sei die Situation an den Grundschul­en stabil, die Zügigkeit der Schule bleibe in den ersten Klassen wie bisher. Allerdings erwarte die Stadt als Schulträge­r 2021/2022 eine „leichte Spitze“, die dazu führen kann, das mehr Klassen gebildet werden müssen.

Die Zahlen melde die Stadt nun bei der Unteren Schulaufsi­cht, die das letzte Wort hat, wo wie viele Klassen zu bilden sind.

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FOTO: CHRISTIAN ALBUSTIN Das Konzept der Waldschule begeistert – entspreche­nd beliebt ist diese neue Schule bei Eltern und Schülern.
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FOTO: HOGE Der Schulstand­ort Hünger hat sich stabilisie­rt.

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