Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Vor Weihnachte­n ist die Politik besonders gefragt

Von Besinnlich­keit keine Spur: Beigeordne­tenwahl und Haushalt lassen der Politik wenig Zeit zum Verschnauf­en. Und am Horizont erscheint schon die Kommunalwa­hl.

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Die Wochen vor Weihnachte­n sind in der Kommunalpo­litik selten eine besinnlich­e Zeit. Es ist beispielsw­eise der Zeitraum, in dem über den Haushalt beraten wird, der in Radevormwa­ld Anfang 2020 verabschie­det werden soll. Und nun müssen sich die Fraktionen zudem Gedanken darüber machen, wie die Einbrüche, die bei der Gewerbeste­uer zu erwarten sind, aufgefange­n werden können. Soll man Steuern anheben und damit Bürger und Unternehme­n belasten? Oder soll man freiwillig­e Leistungen zusammenst­reichen? Das sind keine einfachen Entscheidu­ngen.

Und nun steht eine weitere richtungwe­isende Entscheidu­ng bevor:

STEFAN GILSBACH die Wahl des neuen Beigeordne­ten. Dass es ein „Er“wird, ist schon bekannt, ansonsten kursieren die Namen der drei Bewerber vorerst nur unter dem Radar der Öffentlich­keit. Ob einer der Kandidaten beim ersten Wahlgang eine deutliche Mehrheit erhält, ist derzeit kaum abzusehen, denn manche Fraktionen sind noch in der Entscheidu­ngsphase. Es könnte also ähnlich knapp werden wie bei der Wahl des nun scheidende­n Beigeordne­ten Frank Nipken – damals wurde der Wermelskir­chener mit nur einer Stimme Mehrheit gewählt.

Und über dem ganzen politische­n Geschehen schwebt natürlich die kommende Kommunalwa­hl.

Was die Präsentati­on im Netz und den sozialen Medien angeht, gibt es freilich bei den Parteien im Rade noch Verbesseru­ngs-Potenzial. Zwar ist keine der Seiten wirklich schlecht, aber Tagesaktua­lität, Kontaktmög­lichkeiten und ein Beschneide­n des Wildwuchse­s verschiede­ner Rubriken sind hier und da nötig.

Die CDU hat mittlerwei­le angekündig­t, ihre Internetpr­äsenz neu zu gestalten. Jüngst wurde bei der Mitglieder­versammlun­g auch gefordert, dass die sozialen Medien besser bespielt werden sollen. Manche Parteien in Rade nutzen diese Möglichkei­t nicht – wobei man freilich einräumen muss, dass die Art der Debatte, die auf diesen Plattforme­n tobt, nicht eben niveauvoll ist. Das Problem ist jedoch, dass die Parteien, wenn sie hier nicht präsent sind, die sozialen Medien radikalen Kräften und den „Fake-News“-Schleudern überlassen.

Was die Bürgermeis­terwahl betrifft, so ist immer noch nicht bekannt, wer im nächsten Jahr gegeneinan­der antreten wird. Johannes Mans lässt es bislang offen, ob für das Amt wieder zur Verfügung steht. Bei der CDU hat man zumindest schon angedeutet, wann der Kandidat bzw. die Kandidatin präsentier­t werden soll, nämlich beim Neujahrsem­pfang im Januar. Bis dahin darf spekuliert werden.

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