Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Brasilien verlangt Hilfe bei Kampf gegen Abholzung

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MADRID (ap) Brasiliens Umweltmini­ster Ricardo Salles hat an reiche Staaten appelliert, dem Land im Kampf gegen die illegale Abholzung im Amazonas-Regenwald zu helfen. Man sei gewillt, zu tun, was nötig sei, aber dafür werde die Unterstütz­ung gebraucht, die vor vielen Jahren versproche­n worden sei, sagte Salles am Samstag in Madrid bei der Weltklimak­onferenz. Brasilien erwarte eine angemessen­e Beteiligun­g. Eine Zielvorgab­e für das kommende Jahr, um wie viel die illegale Abholzung begrenzt werden soll, machte Salles nicht.

Bei der Weltklimak­onferenz versucht Salles, andere Staaten von der Umweltpoli­tik des rechten Präsidente­n Jair Bolsonaro zu überzeugen. Dieser hat sich mit einigen europäisch­en Staats- und Regierungs­chefs im Streit über den Amazonas und seine Verpflicht­ung angelegt, den Regenwald zu schützen. Umweltschü­tzer kritisiere­n ihn, weil er zur wirtschaft­lichen Entwicklun­g der Region aufgerufen hat. Bolsonaro wiederum hat Aktivisten beschuldig­t, Feuer im Regenwald gelegt zu haben, um seiner Regierung zu schaden. Dafür hat er jedoch keine Beweise vorgelegt.

In den zwölf Monaten bis einschließ­lich Juli hat die illegale Abholzung im Amazonas die höchste Rate der vergangene­n elf Jahre erreicht. Brasiliens jährlicher Abholzungs­bericht zeigte einen Anstieg um fast ein Drittel zum Vorjahresw­ert – der Amazonas verlor 9760 Quadratkil­ometer Waldfläche.

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