Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Russland weist deutsche Diplomaten aus
MOSKAU (ap) Russland hat zwei deutsche Diplomaten ausgewiesen und damit auf einen derartigen Schritt Deutschlands reagiert. „Wegen des Gegenseitigkeitsprinzips“würden sie ausgewiesen, teilte das russische Außenministerium am Donnerstag mit und wies die beiden an, das Land innerhalb der nächsten sieben Tage zu verlassen. Das deutsche Außenministerium hatte vergangene Woche zwei Mitarbeiter der russischen Botschaft in Berlin ausgewiesen. Es begründete den Schritt damit, dass russische Behörden Bitten aus Deutschland nicht erfüllt hätten, bei der Aufklärung der Tötung eines Georgiers in Berlin zu helfen. Die Bundesanwaltschaft hat die Ermittlungen zu der Tötung übernommen, weil sie staatliche Stellen in Russland oder dessen Region Tschetschenien verdächtigt, hinter der Tat zu stecken. Das deutsche Außenministerium kommentierte, Russland sende mit der Ausweisung der Diplomaten das falsche Signal und der Schritt sei nicht gerechtfertigt. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den getöteten Georgier beschuldigt, „ein Bandit“und „Mörder“gewesen zu sein. Russland habe Deutschland wiederholt vergebens um seine Auslieferung gebeten. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, russische Strafverfolgungsbehörden hätten eine „Beteiligung an unglaublich blutigen terroristischen Taten und Massenmorden“des Georgiers erwiesen. Das Berliner Justizministerium teilte mit, ihm sei kein russisches Ersuchen um eine Auslieferung des Mannes bekannt.