Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Bibliothek sortiert viele Musik-CDs aus
Weil die Nachfrage für CDs seit Jahren zurückgeht, hat die Stadtbibliothek einen kleinen Flohmarkt eingerichtet. Musikliebhaber werden fündig.
WERMELSKIRCHEN Kathrin Ludwig, Leiterin der Stadtbibliothek, blickt ein wenig melancholisch auf ein großes Regal, das seit Donnerstag im Eingangsbereich der Bibliothek steht. Hunderte CDs sind da gestapelt, Musik aus den Genres Klassik, Jazz, Blues, auch die ein oder andere Rock- und Pop-CD ist dabei.
„Medien kommen und Medien gehen“
Kathrin Ludwig Bibliotheksleiterin
Dazu ein Schild: „Flohmarkt, Stückpreis 50 Cent.“„So ist das nun mal“, sagt Ludwig. „Wir haben die Ausleihen abgefragt und sind zu dem Entschluss gekommen: Diese Medien werden nicht mehr genug geliehen.“Grund seien die geänderten Mediengewohnheiten der Nutzer: Musik komme bei vielen heute aus dem Internet, wie einst die Kassetten wird auch die CD inzwischen weniger genutzt.
Beispiel Klassik: „Klassik-Fans suchen meistens nach einem ganz bestimmten Werk, das wir dann nicht haben und nicht extra anschaffen können“, sagt Ludwig. Der Großteil der Klassik-CDs finde also keine Interessenten. Beispiel Jazz: Von den hunderten Jazz-Scheiben, die die Bibliothek in ihrem Bestand hatte, war zum Zeitpunkt der Abfrage ein einziges Exemplar entliehen. Das ist vielleicht ein wenig traurig für die beiden Genre – ihre Fans unter den Bibliotheksbesuchern aber freut’s. Einer von ihnen ist Wolfgang Schindler. „Aus dem Bereich Rock und Blues habe ich hier noch nicht so viel gefunden“, sagt er.
Von Jazz bis Klassik sei aber einiges dabei. Einen Stapel mit 13 CDs hat sich Schindler am Donnerstagmorgen bereits gesichert, darunter sind auch die Rolling Stones, Musik von Wolfgang Niedecken, Charles Aznavour oder Christina Stürmer. „Ich bin ein richtiger CD-Sammler“, sagt er und öffnet die CD-Hüllen, um zu sehen, ob Kratzer auf der Scheibe sind. Schindler ist Vorstandsmitglied im Haus Eifgen ist, dort finden häufig Musikveranstaltungen statt. Monika Gries hockt auf der anderen