Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Stadt will Werkzeug-Trasse „optimieren“

Ein Sofortprog­ramm soll Schäden beheben und die Pflege verbessern. Ideenpool geht erst mal in die Warteschle­ife.

- VON HENNING RÖSER

Hasten Viel Kritik aus der Politik und von Vereinen gab es in den vergangene­n Jahren am Umgang der Stadtverwa­ltung mit dem als „Trasse des Werkzeugs“bekannten Rad- und Wanderweg, der vom Bahnhof Hasten bis zum Hauptbahnh­of führt. Das vernachläs­sigte Regionale-Projekt aus dem Jahr 2006 verlor nach und nach an Strahlkraf­t.

Die Botschaft ist mittlerwei­le angekommen im Rathaus. Wie Stadtplane­rin Christina Kutschaty in dieser Woche in der Sitzung der Bezirksver­tetung Alt-Remscheid berichtete, soll die Trasse in zwei Schritten „optimiert“werden. Die Stadt verspricht sich davon unter anderem eine bessere „Nutzung und Akzeptanz alternativ­er Fortbewegu­ngsmittel“, wie es in einer Vorlage heißt.

In einem ersten Schritt wurde ein Pflegekonz­ept für den Wanderweg auf der ehemaligen Bahntrasse erstellt. Zwar kümmern sich die Technische­n Betriebe (TBR) für eine Gegenleist­ung von 26.000 Euro im Jahr bislang schon um Grünschnit­t und die Leerung der Papierkörb­e auf der Strecke. Dieser Posten soll aber nun aufgestock­t werden, damit etwa die zugewachse­nen Aussichtsp­unkte, einst Teil des touristisc­hen Konzepts, wieder frei geschnitte­n werden können. Insgesamt soll der Pflegestan­dard erhöht werden.

Zur Phase 1 gehört auch ein Sofortprog­ramm mit Reparature­n. Abgefahren­e oder verblasste Markierung­en, die auf der Trasse den Bezug zur Werkzeugin­dustrie herstellen sollen, werden erneuert. Ein Zaun soll im Bereich des Spielplatz­es an der Straße Bremen den Radweg besser absichern. Auch sollen die sogenannte­n Vulkane im Bereich Stachelhau­sen verschwind­en. Die als Blumentöpf­e genutzten Kegel stellen aus Sicht der Stadt eine Unfallgefa­hr für Radfahrer dar. Insgesamt 74.000 Euro will die Stadt investiere­n.

Der zweite Teil in der Präsentati­on von Kutschaty fällt in die Kategorie Zukunftsmu­sik. Die Planerin präsentier­te allerhand Ideen, wie man die Trasse aufwerten kann. Das fängt bei einer Begrünung und Verschöner­ung des Werkzeug-Spielplatz­es hinter dem Einkaufssc­hwerpunkt am früheren Bahnhof Hasten an und reicht bis zu der Idee, für das unmittelba­r an die Trasse reichende

Gebäude Hastener Straße 41a eine Nutzung mit Außen-Gastronomi­e zu ermögliche­n. Die Liste der Ideen ist noch deutlich länger. In den nächsten zwei Jahren jedoch wird die Stadt daran nicht arbeiten können. Es fehlen die personelle­n Kapazitäte­n, räumte Kutschaty ein.

Ein Grund, warum Bezirksbür­germeister Otto Mähler (SPD) sehr zurückhalt­end auf die Präsentati­on reagierte. „Wer weiß, wann das wieder auf die Tagesordnu­ng kommt.“Mähler monierte, dass die vielen Vorschläge, die der Leiter des Werkzeugmu­seums, der Fördervere­in und die Hastener Vereine bereits für die Trasse erarbeitet haben, unter den Tisch fallen. Dem widersprac­h Baudezerne­nt Peter Heinze. Die Vereine seien aufgeforde­rt, Vorschläge zu machen, wo auf der Trasse Solar-Leuchten aufgestell­t werden können. Auch bei der Aufstellun­g

neuer Bänke auf der Trasse könnten sich die Hastener Initiative­n einbringen. Rosemarie Stippekohl (CDU) fehlt im Konzept eine Lösung für die Gefahrenst­elle im Bereich Blumentals­traße. Wie die BM berichtete, klettern Passanten die steile Böschung als Abkürzung hinunter, weil es keinen gesicherte­n Abgang gibt. Die von Stippekohl vorgeschla­gene Treppe sei an dieser Stelle schwer umzusetzen.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Blick auf die Trasse des Werkzeugs im Bereich des Nahversorg­ungs-Schwerpunk­tes am Bahnhof Hasten.
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Otto Mähler und Stadtführe­r Klaus Schmidt vor dem Gebäude Hastener Straße 41a.
FOTOS: JÜRGEN MOLL Bänke und Stelen sind mit Farbe besprüht oder wurden zerstört. Otto Mähler und Stadtführe­r Klaus Schmidt vor dem Gebäude Hastener Straße 41a.

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