Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
13. Dezember 1993
Die Erwartungen an das Hubble-Weltraumteleskop waren groß. Das nach dem Astronomen Edward Hubble benannte Teleskop wurde 1990 ausgesetzt. Es sollte den Wissenschaftlern helfen, Planeten unseres Sonnensystems und außerhalb zu erforschen, Nebel, Schwarze Löcher und andere Galaxien. Die Erkenntnisse sollten auch dazu dienen, das Alter unseres Universums zu bestimmen. Man wollte durch das Teleskop im All die Einschränkungen umgehen, die durch die Erdatmosphäre entstehen. Die Astronomen erwarteten Bilder in nie dagewesener Auflösung. Doch sie erlebten eine Enttäuschung: Die Qualität der Bilder war schlecht, man konnte sie fast nicht verwenden. Grund war ein Fehler im Hauptspiegel. Abhilfe sollte die Mission STS-61 der Nasa bringen. Eine Crew aus sechs Astronauten und einer Astronautin sollte zur ersten Wartungsmission zum Teleskop fliegen und dort ein extra entwickeltes Korrektursystem installieren. Es war eine der komplexesten Missionen, die die Nasa je absolvierte, und sie wurde ein voller Erfolg: Die Astronauten führten in mehreren Außeneinsätzen verschiedene Reparaturen durch, sie brachten das Korrektursystem an und rüsteten den Bordcomputer mit zusätzlichem Speicher aus. Als sie am 13. Dezember 1993 wieder in Florida landeten, war Hubble repariert – zum ersten Mal konnten die Wissenschaftler die vielen
Daten, die das Weltraumteleskop sammelte, auch verwenden.