Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Kontroverse
China und die Uiguren
Zu „Wir müssen gegen China aufbegehren“(RP 27. November): Die Behandlung der Uiguren und die dahinterstehende Absicht verstößt gegen elementarste Regeln der Menschenwürde und der Menschenrechte und ist deshalb auf das Schärfste abzulehnen. Die Maßnahmen der chinesischen Regierung, die Gesichtserkennung und Verhaltensabspeicherung ihrer Bürger generell einzuführen, ist eine weitere unfassbare und nicht zu akzeptierende Steigerung. Dies bedeutet eine Potenzierung von „1984“. Alle Menschen, die für Menschenrechte, Menschenwürde und letztlich für Demokratie sind, sollten ein solches Verhalten der Chinesischen Regierung verurteilen und über Gegenmaßnahmen nachdenken. Bei den Menschenrechten kann es keinen Rückzug auf „innere Angelegenheiten“geben! Wir müssen uns darüber hinaus bewusst sein, dass hinter diesem chinesischen Regierungsverhalten eine unserem westlichen Menschen- und Demokratieverständnis konträre Auffassung steht, die in Zukunft bei einem weiteren Machtzuwachs von China zu einer Kontroverse führen muss. Unabhängig von staatlichen Gegenmaßnahmen sollte jeder von uns sein Konsumverhalten bezüglich chinesischer Waren hinterfragen, auch wenn dies in China zu geringeren Umsätzen unserer westlichen Unternehmen führen sollte. Ein sich daraus ergebender niedrigerer Lebensstandard bei uns sollte wegen dieser grundsätzlichen Bedeutung hingenommen werden.
Eckart Fricke Haan