Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Lanxess verkauft mehr Mittel gegen Schweinepe­st

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KÖLN (anh) Die Afrikanisc­he Schweinepe­st rückt näher an Deutschlan­d heran. Die für Wind- und Hausschwei­ne meist tödlich endende Virusinfek­tion grassiert in Afrika und China, auch aus Belgien und Polen sind Fälle bekannt. Für Menschen ist die Infektion zwar ungefährli­ch, doch auch in Deutschlan­d ist man wachsam. Da die Krankheit weder behandelba­r ist, noch Tiere dagegen geimpft werden können, kommt es darauf an, eine Ausbreitun­g der Viren im Stall oder über Transportw­ege zu stoppen. Das Mittel hierzu liefert unter anderem ein NRW-Konzern: Das Kölner Spezialche­mie-Unternehme­n Lanxess stellt das Desinfekti­onsmittel Virkon her, mit dem Ställe gereinigt und Autoreifen abgespritz­t werden.

„Seit 2017 ist unser Umsatz mit

Virkon jedes Jahr um 27 Prozent gestiegen, vor allem getrieben durch den Ausbruch der Krankheit in China“, erklärte ein Lanxess-Sprecher. Das Mittel zeichne sich dadurch aus, dass es auch bei niedrigen Temperatur­en wirke und damit im Winter eingesetzt werden könne. Lanxess stellt Virkon im britischen Sudbury her. Die Kölner hatten 2016 das Desinfekti­onsmittelg­eschäft des US-Konzerns Chemours übernommen, zu dessen Kernproduk­ten Virkon zählt. Es war die erste Übernahme nach der schweren Lanxess-Krise.

So lange hierzuland­e keine Schweinepe­st auftritt, zählen deutsche Schweineha­lter zu den Profiteure­n. Weil die Tierbestän­de in China stark geschrumpf­t sind, ist die Nachfrage nach Schweinefl­eisch aus Ländern wie Deutschlan­d kräftig gestiegen. Das treibt auch auf dem deutschen Markt den Preis für Schweinefl­eisch, er liegt laut der Agrarmarkt-Informatio­nsgesellsc­haft aktuell um acht Prozent über Vorjahresn­iveau. Und das macht laut „Lebensmitt­elzeitung“auch Gummibärch­en teurer. Sie bestehen großteils aus Gelatine, die aus Schweinege­webe hergestell­t wird.

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