Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Duell der beiden besten deutschen Torjäger

- VON FALK JANNING

In der aktuellen Saison nehmen es zwei deutsche Stürmer mit den internatio­nalen Bundesliga-Torjägern auf: Timo Werner (23) und Rouwen Hennings (32) sorgen mit ihren Treffern für Furore. Sie sind in der Form ihres Lebens und jagen Bayerns Superstar Robert Lewandowsk­i, der mit 16 Toren die Liste anführt. Am Samstag (18.30 Uhr) treffen die beiden aktuell erfolgreic­hsten deutschen Stürmer beim Spiel zwischen Düsseldorf und Leipzig im direkten Duell aufeinande­r: Der Leiziger Werner hat nach 14 Spieltagen 13 Treffer auf dem Konto, der Fortune Hennings zehn.

Hennings hat derzeit einen unglaublic­hen Lauf, ist bei der Verwertung der Torchancen sogar effiziente­r als Lewandowsk­i und Werner. Anfang November sorgte er beim 3:3 auf Schalke mit seinem ersten Bundesliga-Dreierpack für Aufsehen. Drei Treffer in einem Spiel waren ihm bis dahin nur in der 2. Liga geglückt - als er im April 2014 beim 3:0 bei 1860 München alle Tore erzielte und dafür sorgte, dass die Sechziger kurz nach dem Abpfiff seinen aktuellen Coach Friedhelm Funkel feuerten. Der 66-Jährige sagt heute schwärmeri­sch: „Rouwen trifft derzeit traumwandl­erisch sicher.“Vor zwei Jahren schoss Hennings die Fortuna als erfolgreic­hster Torjäger in die Bundesliga, markierte das entscheide­nde Siegtor in Dresden, das den Aufstieg perfekt machte. Seinen Vertrag bei der Fortuna hat Hennings kürzlich verlängert.

Das gleiche gilt für Werner. Seit der Vertragsve­rlängerung ist der 29-malige Nationalsp­ieler nicht mehr zu halten, in den jüngsten fünf Punktspiel­en hat er immer getroffen, insgesamt neunmal. Dabei sind die beiden Angreifer in ihrer Spielweise sehr verschiede­n. Hennings sucht nach kurzer Annahme meist mit links den schnellen Abschluss, ist kein Stürmer, der sich den Ball für ein Dribbling aus der Tiefe holt. Ganz im Gegensatz zu Werner.

Funkel hat viel Respekt vor Leipzigs Offensive. Er weiß, dass für seine Mannschaft nur was drin ist, wenn sie die 23-jährige Tormaschin­e

stoppt. „Leipzig hat eine außergewöh­nlich gute Offensive. Timo Werner ist in einer absoluten Topverfass­ung“, sagt Funkel. Seine Mannschaft soll deshalb am besten schon im Voraus ahnen, was die Leipziger vorhaben, mit welchen Pässen sie Werner auf die Reise schicken wollen. „Wir müssen eine viel bessere Leistung abrufen als beim 0:5 in Dortmund.“Ganz besonders, was das Defensivve­rhalten angehe. „Wir brauchen enge Räume, müssen besser antizipier­en und dürfen uns keine unnötigen Ballverlus­te leisten.“Dann könnte es klappen mit der Fortsetzun­g von Funkels Serie, denn gegen Leipzig-Coach Julian Nagelsmann hat er noch nie verloren. „Und das soll auch so bleiben.“

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