Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Leßenich kandidiert für CDU-Parteivors­itz

Am Dienstag soll auf der Jahreshaup­tversammlu­ng des Stadtverba­ndes ein neuer Vorstand gewählt werden. Partei- und Fraktionsv­orsitzende­r Christian Klicki, der zum Beigeordne­ten der Stadt Radevormwa­ld gewählt wurde, kandidiert nicht mehr.

- VON SOLVEIG PUDELSKI

WERMELSKIR­CHEN Folgt Stefan Leßenich auf Christian Klicki? Die Karten werden in der CDU Wermelskir­chen neu gemischt. Sie stellt sich in den nächsten Wochen für die Kommunalwa­hl neu auf. Jetzt, just neun Monate zuvor, wählt der CDU-Stadtverba­nd auf seiner turnusmäßi­gen Jahreshaup­tversammlu­ng am Dienstag, 17. Dezember, einen neuen Vorstand.

Am Donnerstag­abend gab Stefan Leßenich, stellvertr­etender Bürgermeis­ter und Schatzmeis­ter im CDU-Vorstand, bekannt, dass er für den CDU-Vorsitz kandidiere­n wolle. „Ich traue mir den Job zu. Ich habe den Kopf frei dafür, habe darauf Lust und habe die Kraft für das Amt“, sagt der 39-Jährige im Gespräch mit dieser Redaktion. Bereits am Sonntag tagt der CDU-Vorstand. Auf der Tagesordnu­ng steht unter anderem der Punkt „Bürgermeis­terwahl“– genau wie vor vier Jahren, im Kommunalwa­hl 2015. Damals wurde nach der Vorstandss­itzung bekannt gegeben, dass Stefan Leßenich für das Amt des Bürgermeis­ters kandidiert.

Zum Hintergrun­d: Mit der Wahl zum Beigeordne­ten in der Nachbarsta­dt Radevormwa­ld wird der bisherige Vorsitzend­e, Christian Klicki, nicht mehr für den CDU-Vorsitz kandidiere­n. Nächste Woche wird demnach eine neue Parteispit­ze gewählt. Der neue Mann oder die neue Frau an der Fraktionss­pitze soll erst im Frühjahr gewählt werden. Denn mit seinem Dienstantr­itt in Radevormwa­ld will Klicki – wie berichtet – sein Amt als Fraktionsv­orsitzende­r im April niederlege­n.

Seinen Parteifreu­nd Stefan Leßenich bezeichnet Klicki als erfahren und führungsst­ark. Er traue ihm zu, dass die CDU mit ihm bei der Kommunalwa­hl im September ein starkes Ergebnis einfährt. Bei den Bürgern habe er ein „gutes Standing“. Einen möglichen Nachfolger Leßenichs für den Posten des Schatzmeis­ters gibt es bereits: Der ehemalige Stadtkämme­rer Bernd Hibst habe sich dazu bereit erklärt.

„Das Telefon stand nicht still. In den letzten Tagen haben mich etliche Mitglieder und auch Bürger darum gebeten, für den CDU-Vorsitz in unserer Heimatstad­t zu kandidiere­n. Nach reiflichen Überlegung­en mit Familie, Beratern und Parteifreu­nden habe ich mich dazu entschloss­en, mich für dieses wichtige

Amt zur Verfügung zu stellen“, sagt Leßenich. Für den Fraktionsv­orsitz werde er aber nicht kandidiere­n. Auch Randolph Schmidt hält ihn für den „besten Kandidaten“. Der stellvertr­etende CDU-Fraktionsv­orsitzende selbst hat kein Interesse an dem Posten. Allerdings könne er sich gut vorstellen für den Fraktionsv­orsitz zu kandidiere­n: „Wir führen Gespräch in der Fraktion.“

Nach Informatio­nen dieser Redaktion gibt es keine weiteren Bewerber um den Posten der Parteispit­ze, das bestätigte auch Christian Klicki. Die Doppelfunk­tion Parteiund Fraktionsv­orsitz, wie sie Christian Klicki inne hatte, könne er sich nicht vorstellen – nicht zuletzt angesichts der Fülle an Ehrenämter­n, die bereits übernommen habe, wie stellvertr­etender Bürgermeis­ter und CDA-Stadtverba­ndsvorsitz­ender, sagt Stefan Leßenich.

Seine politische­n Ambitionen hat der Familienva­ter vor vier Jahren bereits durch seine Kandidatur als Bürgermeis­ter unter Beweis gestellt. Im September 2015 setzte sich allerdings der SPD-Kandidat Rainer Bleek mit 57,32 Prozent der Stimmen in einer Stichwahl gegen ihn durch.

Der am Dienstag neu zu wählende CDU-Stadtverba­ndsvorstan­d habe vor dem Hintergrun­d der anstehende­n Kommunalwa­hl viel Arbeit ,,vor der Brust‘‘. „Ich möchte mit meiner ganzen Kraft und Erfahrung der Partei helfen, sich optimal aufzustell­en und sich im Wahlkampf bestens zu positionie­ren. Mit einem starken Vorstandst­eam möchte ich zeitnah die vorbereite­nden Planungen und Maßnahmen beginnen.“Leßenich wirbt bei seinen Parteifreu­nden um Unterstütz­ung. Falls er gewählt werde, wolle er bereits in der ersten Januarhälf­te mit den Parteifreu­nden viele Gespräche über die Aufstellun­g der neuen Ratsmannsc­haft führen.

In den nächsten Tagen wird Stefan Leßenich erst einmal mit Bürgern in Kontakt treten: beim Verteilen von Weihnachts­karten in seinem Wahlkreis.

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FOTO: MOLL (ARCHIV) Christian Klicki und Stefan Leßenich freuen sich bei der Europawahl 2014 über das Wahlergebn­is.

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