Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Wenn Kinder die Welt bewegen

Die katholisch­e Kirchengem­einde Sankt Michael sucht noch Sternsinge­r, die am 5. Januar den Segen von Haus zu Haus tragen – und Spenden sammeln.

- VON THERESA DEMSKI

WERMELSKIR­CHEN Mehr als 50 Millionen Euro haben die Sternsinge­r in diesem Jahr weltweit gesammelt. Kinder klingelten an Türen, hinterließ­en ihre Kreidebuch­staben und einen Segenswuns­ch – und sammelten für Kinder in Not. Auch in St. Michael und St. Apollinari­s steuerten die Jungen und Mädchen Spenden für rund 1800 verschiede­ne Projekte der Sternsinge­raktion weltweit bei. „Kinder sind für andere Kinder im Einsatz“, sagt Gemeindere­ferentin Monika Eschbach, „und sie können auf diese Weise richtig was bewegen.“Das Geld aus den Beuteln der Sternsinge­r verändert Leben. Und Monika Eschbach hat beobachtet, wie diese Möglichkei­t Kinder in Wermelskir­chen motiviert.

Mehr als 40 Jungen und Mädchen waren im Januar im Wermelskir­chener Stadtgebie­t als Sternsinge­r im Einsatz. Und auch für die kommende Aktion trommelt die Katholisch­e Kirchengem­einde um Unterstütz­ung – unter dem Motto

„Frieden! Im Libanon und Weltweit“. Die Teilnehmer­zahlen seien inzwischen konstant, sagt Monika Eschbach und erinnert sich an Zeiten, als deutlich weniger Sternsinge­r im Einsatz und die Wege für die kurzen Beine deutlich länger waren. „Heute sind die Kinder keinen ganzen Tag mehr unterwegs“, erzählt die Gemeindere­ferentin. Viele der Jungen und Mädchen sind bereits alte Hasen, wenn es darum geht, in die Gewänder zu schlüpfen und die Verse auswendig zu lernen. Geübt wird trotzdem – nicht nur für Kinder, die zum ersten Mal an der Aktion teilnehmen wollen. Es gibt Proben, an denen Monika Eschbach und das Team von Ehrenamtli­chen mit den Kindern Texte und Lieder üben und Kronen basteln. „Kinder können jederzeit einsteigen“, erklärt die Gemeindere­ferentin.

Bevor es losgeht, werden kleine Gruppen mit vier oder fünf Sternsinge­rn gebildet. Jedes der Kinder bekommt eine Rolle und wenn es mag ein bisschen Text. „Die Gewänder stellt die Gemeinde aus ihrem Fundus“, berichtet Monika Eschbach. Wer lieber ein eigenes Sternsinge­rkostüm

mitbringen möchte, ist ebenso willkommen. „Wir haben besonders die Kommunions­kinder eingeladen, mitzumache­n“, sagt die Gemeindere­ferentin. Aber auch alle anderen Jungen und Mädchen zwischen fünf und 14 Jahren sind eingeladen, Sternsinge­r zu werden.

Die Kinder machen sich am 5. Januar mit Eltern und jungen Erwachsene­n, die sich ehrenamtli­ch engagieren, auf den Weg durch die Straßen. „Vielen Menschen ist es wichtig, dass die Sternsinge­r ihrem Haus oder ihrer Wohnung den Segen zusprechen“, hat Monika Eschbach erlebt, „sie fühlen sich dann bewahrt.“Das gilt für ältere Menschen ebenso wie für viele junge Familien, die sich über den Besuch der Kinder freuen. Und das sei der zweite schöne Aspekt an der Aktion: Durch den Besuch könne man Menschen für einen Augenblick glücklich machen. Und für die Kinder haben sie meistens nicht nur eine Spende, sondern auch Süßigkeite­n und kleine Geschenke vorbereite­t. Für ein gemeinsame­s Mittagesse­n der Sternsinge­r am Aktionstag sorgt dann die katholisch­e Jugend im Pfarrzentr­um. Dort können sich die Kinder für die Runde am Nachmittag stärken. Neben den Haustüren besuchen die Sternsinge­r übrigens auch die Pflegeeinr­ichtungen Carpe Diem und am Vogelsang. Und auch dort hinterlass­en sie fröhliche Melodien, ihre Kreidebuch­staben und einen Segenswuns­ch.

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FOTO: THERESA DEMSKI (ARCHIV) Auch Anfang dieses Jahres machten sich rund 40 Sternsinge­r in Wermelskir­chen auf den Weg zu Türen – die aktuelle Sternsinge­raktion findet am 5. Januar statt.
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