Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Das Hospiz kommt nach Bergisch Born
Der Verein hat die Diakoniestation Wermelskirchen und die Remscheider Caritas als Partner gewonnen.
REMSCHEID Der Förderverein Christliches Hospiz Bergisches Land, die Diakoniestation Wermelskirchen und der Caritasverband Remscheid wollen gemeinsam das Hospiz betreiben. Die entsprechenden Gesellschafterverträge sind unterschrieben, die Aufgabenverteilung ist geklärt: Die Diakoniestation Wermelskirchen mit Peter Siebel als Geschäftsführer organisiert den medizinisch, pflegerischen Betrieb, die Caritas Remscheid hilft bei der Betreuung durch ehrenamtliche Mitarbeiter und der Förderverein bürgt dafür, fünf Prozent der Betriebskosten zu übernehmen. Das Hospiz soll in Bergisch Born gebaut werden. Laut Holthaus gibt es noch keinen Kaufvertrag, aber man sei auf einem sehr guten Weg. Ob mit dem Bau im nächsten Jahr begonnen werden kann, das wagte der Vereinsvorsitzende gestern bei der Vorstellung der neuen Partner noch nicht zu prognostizieren.
In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt 73 Hospizeinrichtungen. Für die etwa 180.000 Einwohner von Remscheid, Radevormwald, Hückeswagen und Wermelskirchen noch keines. Die nächsten Hospize gibt es in Wuppertal, Bergisch Gladbach und Solingen. Alle Einrichtungen können den Bedarf kaum decken. Vor drei Jahren war die Stiftung der einzige Partner, der sich bereiterklärte, die organisatorische und pflegerische Verantwortung für das Hospiz zu übernehmen. Auch ein Grundstück ganz in der Nähe der psychiatrischen Einrichtung in Lüttringhausen war bereits gefunden. Doch am Ende kam man doch nicht zusammen.
„Wir haben nun über acht Monate Gespräche geführt“, sagte Holthaus. Zunächst getrennt. Später gemeinsam. „Das Hospiz ist ein gemeinschaftliches Thema. Wir sind froh, beide Konfessionen als Betreiber mit im Boot zu haben“, sagte Holthaus. In den nächsten Wochen treffen sich die neuen Partner beim Notar, um eine GgmbH zu gründen. Das neue Grundstück in Bergisch Born besitzt laut Holthaus zwei Vorteile: Es unterliegt einerseits einem Bebauungsplan und andererseits könnten die Pläne der Architekten Edelhoff & Reska dort verwirklicht werden. Der Entwurf sieht den Bau von acht Zimmern (erweiterbar auf zehn) vor und soll die Atmosphäre eines Ferienbungalows ausstrahlen. Laut Peter Siebel entstehen dort 20 neue Arbeitsplätze. „Bei der Besetzung mache ich mit keine Sorgen. Das sind gefragte Arbeitsplätze“, sagt Siebel. 95 Prozent der Betriebskosten übernimmt die Krankenkasse. Holthaus rechnet mit einer jährlichen Lücke von 75.000 Euro. „Das wird kein Problem für uns sein“, sagte der Vereinsvorsitzende. Die Zuversicht zieht er aus den bisherigen Aktionen. 3500 Spender hätten 2,1 Millionen Euro dem Verein für das Versprechen anvertraut, ein Hospiz zu bauen. „Wir konnten bisher nur Pläne zeigen“, sagte Holthaus. Wenn das Hospiz gebaut sei, könne der Verein noch besser um Spenden werben.
Wann dort die ersten Menschen einziehen werden, hänge von der Schnelligkeit für die Genehmigung des Bauantrages ab. Holthaus hat sich erkundigt, wie viele unbearbeitete Anfragen vorliegen. Ihm wurde eine Zahl von 220 genannt. Wenn diese alle von den wenigen Mitarbeitern vorher noch abgearbeitet werden müssten, rechnet Holthaus mit grünem Licht erst in zwei Jahren.