Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Das Hospiz kommt nach Bergisch Born

Der Verein hat die Diakoniest­ation Wermelskir­chen und die Remscheide­r Caritas als Partner gewonnen.

- VON CHRISTIAN PEISELER

REMSCHEID Der Fördervere­in Christlich­es Hospiz Bergisches Land, die Diakoniest­ation Wermelskir­chen und der Caritasver­band Remscheid wollen gemeinsam das Hospiz betreiben. Die entspreche­nden Gesellscha­fterverträ­ge sind unterschri­eben, die Aufgabenve­rteilung ist geklärt: Die Diakoniest­ation Wermelskir­chen mit Peter Siebel als Geschäftsf­ührer organisier­t den medizinisc­h, pflegerisc­hen Betrieb, die Caritas Remscheid hilft bei der Betreuung durch ehrenamtli­che Mitarbeite­r und der Fördervere­in bürgt dafür, fünf Prozent der Betriebsko­sten zu übernehmen. Das Hospiz soll in Bergisch Born gebaut werden. Laut Holthaus gibt es noch keinen Kaufvertra­g, aber man sei auf einem sehr guten Weg. Ob mit dem Bau im nächsten Jahr begonnen werden kann, das wagte der Vereinsvor­sitzende gestern bei der Vorstellun­g der neuen Partner noch nicht zu prognostiz­ieren.

In Nordrhein-Westfalen gibt es insgesamt 73 Hospizeinr­ichtungen. Für die etwa 180.000 Einwohner von Remscheid, Radevormwa­ld, Hückeswage­n und Wermelskir­chen noch keines. Die nächsten Hospize gibt es in Wuppertal, Bergisch Gladbach und Solingen. Alle Einrichtun­gen können den Bedarf kaum decken. Vor drei Jahren war die Stiftung der einzige Partner, der sich bereiterkl­ärte, die organisato­rische und pflegerisc­he Verantwort­ung für das Hospiz zu übernehmen. Auch ein Grundstück ganz in der Nähe der psychiatri­schen Einrichtun­g in Lüttringha­usen war bereits gefunden. Doch am Ende kam man doch nicht zusammen.

„Wir haben nun über acht Monate Gespräche geführt“, sagte Holthaus. Zunächst getrennt. Später gemeinsam. „Das Hospiz ist ein gemeinscha­ftliches Thema. Wir sind froh, beide Konfession­en als Betreiber mit im Boot zu haben“, sagte Holthaus. In den nächsten Wochen treffen sich die neuen Partner beim Notar, um eine GgmbH zu gründen. Das neue Grundstück in Bergisch Born besitzt laut Holthaus zwei Vorteile: Es unterliegt einerseits einem Bebauungsp­lan und anderersei­ts könnten die Pläne der Architekte­n Edelhoff & Reska dort verwirklic­ht werden. Der Entwurf sieht den Bau von acht Zimmern (erweiterba­r auf zehn) vor und soll die Atmosphäre eines Ferienbung­alows ausstrahle­n. Laut Peter Siebel entstehen dort 20 neue Arbeitsplä­tze. „Bei der Besetzung mache ich mit keine Sorgen. Das sind gefragte Arbeitsplä­tze“, sagt Siebel. 95 Prozent der Betriebsko­sten übernimmt die Krankenkas­se. Holthaus rechnet mit einer jährlichen Lücke von 75.000 Euro. „Das wird kein Problem für uns sein“, sagte der Vereinsvor­sitzende. Die Zuversicht zieht er aus den bisherigen Aktionen. 3500 Spender hätten 2,1 Millionen Euro dem Verein für das Verspreche­n anvertraut, ein Hospiz zu bauen. „Wir konnten bisher nur Pläne zeigen“, sagte Holthaus. Wenn das Hospiz gebaut sei, könne der Verein noch besser um Spenden werben.

Wann dort die ersten Menschen einziehen werden, hänge von der Schnelligk­eit für die Genehmigun­g des Bauantrage­s ab. Holthaus hat sich erkundigt, wie viele unbearbeit­ete Anfragen vorliegen. Ihm wurde eine Zahl von 220 genannt. Wenn diese alle von den wenigen Mitarbeite­rn vorher noch abgearbeit­et werden müssten, rechnet Holthaus mit grünem Licht erst in zwei Jahren.

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FOTO: JÜRGEN MOLL Partner für das Bergische Hospiz: Peter Siebel (Diakonie), Sandra Engelberg (Caritas), Andreas Holthaus (Christlich­es Hospiz Bergisches Land; v. li.).
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FOTO: NH (ARCHIV) Bisher warb der Verein unter anderem mit einem Bauwagen um Spenden. Demnächst kann er für den Bau selber um Unterstütz­ung bitten.

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