Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Mord in bester kölscher Gesellscha­ft

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(step) Jean Baptist Frings entstammt den höchsten Kölner Gesellscha­ftskreisen. Als dynamische­r Wirtschaft­sconsultan­t mit Sitz in den extravagan­ten Kranhäuser­n im Rheinauhaf­en hat er Einfluss in viele Bereiche. Der Vernetzung in eigener Sache dient auch sein Engagement bei der vornehmen und elitären Karnevalsg­esellschaf­t Kölsche Köpp rutwieß kurz die KöKös genannt. Dort steht er als General an der Spitze der Karnevalis­ten. Allerdings läuft das Leben von Jean nicht so wie geplant: seine umtriebige Assistenti­n wird an der Flora brutal ermordet und Jean selbst wird unweit davon an der Riehler Redoute, der Residenz der KöKös, von einem Unbekannte­n niedergest­ochen. Sein bester Freund ist Ferdinand Krämer, der Inhaber der Rheinische­n Überlandwe­rke und Premier bei den frankophil­en KöKös. Er ist Urkölner, besitzt Mutterwitz und Naturliebe genauso wie Bauland und Immobilien. Er bekommt genauso wie Jean mysteriöse Morddrohun­gen auf Kölsch, mit denen die beiden Freunde zunächst noch nicht viel anfangen können. Bei Jean wächst vor allem die Sorge um die eigene Familie

und um seine Handlungsf­ähigkeit im Karneval, der bald loslegen wird. Feinde gibt es in Köln reichlich. Dazu zählt zum Beispiel der Gewerkscha­ftsspreche­r der Rheintron, Hannes Schacht, die Jean als Berater auf Vordermann bringen soll. Mit Jeans Assistenti­n kam er bestens zurecht, aber mit dem Chef kann er nicht. Beleidigt ist der Anthony McBright, dem Jean den Posten des Schatzmeis­ters bei den KöKös zugunsten eines Finanzprof­is verwehrt hatte. Auch ansonsten sägen viele in der vornehmen Gesellscha­ft am Stuhl ihres Generals. Der neue Kölner Krimi von Edith Niedieck ist ein humorvolle­r und gut recherchie­rter Spiegel der Kölner Gesellscha­ft mit all dem Klüngel und dem karnevalis­tischen Treiben, die die High Society ausmachen. Für die Protagonis­ten geht es nun darum, sich durch ein Geflecht aus Luxus und Lügen in der Kölner Gesellscha­ft zu kämpfen.

Service: Edith Niedieck: Luxuslügen, CMZ-Verlag, 305 Seiten, 12.95 Euro

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FOTO: NIEDIECK Autorin Edith Niedieck vor der Kölner Flora - einem wichtigen Ort in ihrem neuen Krimi „Luxuslügen“.

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