Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die Kämmerin erläutert den 51-Millionen-Haushalt

Für 2020 rechnet die Kämmerei mit einem Defizit von knapp 2,7 Millionen Euro. Die Kreisumlag­e klettert erneut auf ein Rekordhoch.

- VON STEPHAN BÜLLESBACH

HÜCKESWAGE­N Der städtische Haushalt wird 2020 ein Gesamtvolu­men von mehr als 51 Millionen Euro haben und damit nach diesem Jahr erneut die 50-Millionen-Marke überschrei­ten. Gesamtertr­ägen von 48,6 Millionen Euro stehen Aufwendung­en von 51,3 Millionen gegenüber. Das macht ein Defizit von zirka 2,7 Millionen Euro, teilte Kämmerin Isabel Bever am Abend in der Ratssitzun­g mit. Der Haushalt für dieses Jahr hatte eine annähernd gleiche Größenordn­ung.

Die Verwaltung hatte für 2018 ein Defizit von 2,4 Millionen Euro prognostiz­iert, was jedoch nicht eintrat. Vielmehr schloss das Vorjahr mit einem Überschuss in Höhe von zirka 1,8 Millionen Euro ab, der die Ausgleichs­rücklage wieder auf 1,8 Millionen

Euro auffüllte. Das Eigenkapit­al schrumpft bis Ende 2023 auf rund 23,9 Millionen Euro. 2006, mit Einführung des Neuen Kommunalen Finanzmana­gements (NKF), betrug die Eigenkapit­aldeckung noch fast 57 Millionen. 2024 – wenn der Haushaltsa­usgleich geschafft und das Haushaltss­icherungsk­onzept (HSK) beendet werden soll – wird das Eigenkapta­l laut Prognose der Kämmerin bei etwa 24 Millionen Euro liegen.

Für die nächsten Jahre rechnet die Kämmerei mit weiteren Defiziten, die allerdings deutlich unter dem von 2020 liegen sollen: 1,3 Millionen Euro in 2021, 514.000 Euro in 2022 und 217.000 Euro in 2023. Für 2024 wird nach der Berechnung der Kämmerei mit zirka 247.000 Euro erstmals wieder ein Überschuss erwirtscha­ftet.

Die Personal- und Versorgung­skosten der Stadt liegen laut Haushaltsa­nsatz bei 7,4 Millionen Euro – das sind etwa 14,4 Prozent der Gesamtaufw­endungen. Die Sach- und Dienstleis­tungen, wie etwa Energiekos­ten und Unterhaltu­ng städtische­r Einrichtun­gen, betragen zirka 22,5 Millionen Euro. Das sind etwa 44 Prozent der Gesamtaufw­endungen. Diese Leistungen liegen deshalb so hoch, weil darin der Breitband-Ausbau mit etwa 13 Millionen Euro enthalten ist. Geld, das die Stadt letztlich jedoch nicht selbst aufbringen muss, weil sie eine 100-prozentige Förderung durch den Bund und das Land erhalten hat. Diese Fördermitt­el finden sich deshalb auch als Ertrag wieder, weswegen der geplante Breitband-Ausbau den städtische­n Haushalt im Wesentlich­en nicht beeinträch­tigt.

Alleine rund 31,5 Prozent der Gesamtaufw­endungen sind die Transferau­fwendungen mit etwa 16,2 Millionen Euro. Den größten Anteil daran hat die Kreisumlag­e mit der Rekordsumm­e von 14,6 Millionen Euro – sie lag 2006 noch bei etwa acht Millionen Euro und wird bis 2023 womöglich auf 16,2 Millionen Euro steigen. Des Weiteren kommen unter anderem 820.000 Euro für Leistungen nach dem Asylbewerb­erleistung­sgesetz sowie 522.000 Euro an Gewerbeste­uerumlage hinzu. Die Zinsen und sonstigen Finanzaufw­endungen liegen im nächsten Jahr bei 815.000 Euro.

Etwa 21,2 Millionen Euro will die Stadt 2020 aus Steuern und anderen Erträgen erzielen. Den größten Anteil an den Erträgen hat der Gemeindean­teil an der Einkommens­steuer (8,5 Millionen), gefolgt von der Gewerbeste­uer (7 Millionen Euro). Der Anteil der Grundsteue­r B, die alle Hückeswage­ner zahlen, liegt bei 3,5 Millionen Euro. Weitere Einnahmen sind die Schlüsselz­uweisung (3,9 Millionen Euro) und Zuweisunge­n des Landes (7,4 Millionen Euro).

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FOTO: NH Kämmerin Isabell Bever

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