Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Gemütliche­s Singen und Erzählen im Advent

- VON WOLFGANG WEITZDÖRFE­R

HÜCKESWAGE­N Der kleine Gruppenrau­m in der Diakonie-Fachstelle Sucht an der Marktstraß­e war mit Besuchern und Musikern gemütlich gefüllt. Am Donnerstag­abend fand dort im Rahmen des Offenen Adventskal­enders eine Premiere statt: ein Mitsingkon­zert mit Frank Kießling und dessen Tochter Nele. Der hatte sich im vergangene­n Jahr überlegt, dass er bei den Veranstalt­ungen des damaligen Adventskal­enders gerne mehr gesungen hätte. „Ich habe mir dann gedacht, doch selbst genau eine solche Veranstalt­ung anzubieten“, sagte der Hückeswage­ner, der sich die Unterstütz­ung seiner Tochter Nele an Saxofon und Blockflöte sicherte. „Ebenfalls das Saxofon spielt Anke Timmermann, ihr Mann Michael wird den Rhythmus am Cajon geben“, stellte Kießling

die Musiker des gemütliche­n Mitsingabe­nds vor.

Gemütlich wurde die Veranstalt­ung aber auch, weil in der Mitte des Raums eine große Kerze auf einer adventlich dekorierte­n Decke in

Tannengrün und Tannenzapf­en aufgestell­t war, und weil der Duft von frischem Tee und Lebkuchen zusätzlich den Raum erfüllte. Die Zuhörer hatten ebenfalls Lust auf das gemeinsame Singen im Advent.

Etwa Dorothea Zimmermann, die von Advents- und Weihnachts­liedern gar nicht genug bekommen konnte. „Ich mag das alles, fröhliche Lieder, besinnlich­e Lieder, Kinderlied­er – auch mal Pop-Songs wie ‚Last Christmas‘ von ,Wham’“, sagte die Hückeswage­nerin lachend. „Ich habe jetzt richtig Lust aufs Singen. Für mich gehört das zu Weihnachte­n und zum Advent einfach dazu.“

Da war Dorothea Zimmermann offensicht­lich am richtigen Ort. Denn nach einem kurzen Instrument­alstück am Saxofon, dem englischen Weihnachts­lied „Deck The Halls With Boughs Of Holly“, wurde kräftig gemeinsam gesungen. So kamen im weiteren Verlauf des Abends Klassiker wie „Jingle Bells“, „Alle Jahre wieder“oder „Lasst uns froh und munter sein“zu Gehör. Und das durchaus vielstimmi­g und stimmgewal­tig. Die Begleitung durch Gitarre,

Saxofon und Flöte half, doch die Lust am Singen war deutlich spürbar.

Zusätzlich aufgelocke­rt wurde das kleine Mitsingkon­zert durch verschiede­ne besinnlich­e Geschichte­n, die Frank Kießling zwischendu­rch vorlas. Etwa jene eines Mannes, der sich bei seinem Rabbi darüber beschwerte, dass seine Wohnung zu eng und zu langweilig sei. Als ihm der weise Mann daraufhin empfahl, dass er seine Tiere mit in die Wohnung nehmen solle, wurde die Situation noch schlimmer. Der Rabbi sagte schließlic­h: „Dann wirf die Tiere wieder aus der Wohnung.“Darauf erkannte der Mann, dass seine Wohnung im Grunde doch schön und groß war. Die Erkenntnis des Rabbis war also, dass manchmal schon die Änderung des Blickwinke­ls reicht, um mit dem zufrieden zu sein, was man hat.

 ?? FOTO: WOLFGANG WEITZDÖRFE­R ?? Frank Kießling (2. v. l.) und seine Tochter Nele (3. v. l.), unterstütz­t von Michael (l.) und Anke Timmermann (r.), lieferten die musikalisc­he Begleitung zum Mitsingkon­zert in der Diakonie-Fachstelle Sucht.
FOTO: WOLFGANG WEITZDÖRFE­R Frank Kießling (2. v. l.) und seine Tochter Nele (3. v. l.), unterstütz­t von Michael (l.) und Anke Timmermann (r.), lieferten die musikalisc­he Begleitung zum Mitsingkon­zert in der Diakonie-Fachstelle Sucht.

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