Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

14. Dezember 1911

Ein Norweger ist der erste Mensch am Südpol

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Als Roald Amundsen (Foto rechts) die Nachricht erhielt, dass die Polarforsc­her Frederick Cook und Robert Peary für sich beanspruch­ten, den Nordpol erreicht zu haben, befand er sich gerade in den Vorbereitu­ngen für seine eigene Nordpolmis­sion. Der Norweger änderte im Geheimen seine Pläne. Statt den Nordpol wollte er nun den Südpol erreichen. Amundsen weihte nur zwei Personen in sein neues Missionszi­el ein: den Kapitän des Schiffes „Fram“sowie seinen Bruder, der nach der Abfahrt an die Öffentlich­keit gehen sollte. Den Briten Robert Scott (Foto links) traf die Nachricht unerwartet. Er hatte geglaubt, mit der Terra-Nova-Expedition den Südpol als Erster erreichen zu können, nun bekam er plötzlich Konkurrenz. Beide kamen etwa gleichzeit­ig in der Antarktis an, mussten aber noch überwinter­n. Ende Oktober brach Amundsen mit seinen Männern auf, Anfang November Scott. Am Ende gewann der Norweger das Wettrennen: Am 14. Dezember 1911 stand er am Südpol. Die Männer hatten rund 1400 Kilometer zurückgele­gt und zahlreiche Strapazen überstande­n. Am Ziel hissten sie die norwegisch­e Flagge und errichtete­n ein kleines Camp, das sie Polheim nannten. Scott erreichte den ersehnten Pol 35 Tage später und musste seine Niederlage eingestehe­n. Auf dem Rückweg starben er und seine Begleiter. Amundsen schaffte den Rückweg ohne Probleme und wandte sich im Frühjahr 1912 an die Öffentlich­keit, um seinen Triumph zu verkünden.

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