Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Die neuen Autos für 2020

Der Aufbruch zum Umbruch: Das kommende Autojahr ist für die PS-Branche eine Zäsur. Strengere CO2-Vorgaben bringen die Elektro-Mobilität gehörig in Fahrt.

- VON THOMAS GEIGER

Die Autoindust­rie ist im Umbruch. Getrieben von der Sorge ums Klima und strengeren CO2-Vorgaben aus Brüssel setzt sie mehr denn je auf Elektrofah­rzeuge und baut das Angebot 2020 aus. Doch weil die stromanget­riebenen Autos noch nicht alle Anforderun­gen des Alltags abdecken und längst nicht jeder Käufer bereit ist, den Weg zur E-Mobilität mitzugehen, halten die Hersteller auch ihr altes Programm auf dem neuesten Stand.

Für die Hersteller bedeutet das doppelten Aufwand, für Autokäufer mehr Auswahl als je zuvor. Denn selten war der Premieren-Kalender so voll wie 2020. So hält das neue Jahr insgesamt mehr als 180 Verkaufsst­arts bereit. Am meisten tut sich etwas bei den Elektroaut­os.

Nach Jahren der Ankündigun­gen lassen die Hersteller nun ihren Worten Taten folgen und bringen jede Menge neue Stromer auf den Markt.

Das gilt insbesonde­re für den VW-Konzern, der 2020 die ersten E-Mobile auf Basis der MEB-Architektu­r auf den Markt bringt. MEB steht für Modularer E-Antriebs-Baukasten. Den Anfang macht bei der Konzernmut­ter der ID.3, den VW bereits als „Golf der Generation E“umschreibt. Ihm folgen ähnliche Modelle bei Seat und Skoda, zumeist mit SUV-Silhouette, sowie ein Q4 e-tron bei Audi.

In der gleichen Klasse treten zwei elektrisch­e Erstlinge aus Japan an: der Honda E und der Mazda MX-30. Auch in der Liga unterhalb der Kompaktkla­sse kommen die E-Motoren: Der PSA-Konzern elektrifiz­iert Opel Corsa, Peugeot 208 und DS3, BMW schraubt einen Akkusatz in den Mini. Der Smart wird mit dem Facelift künftig nur noch als E-Auto angeboten und der technisch eng verwandte Renault Twingo wird wohl auch zum Stromer.

Mit dem Polestar 2 bringt die gleichnami­ge Volvo-Tochter eine leistungss­tarke E-Limousine an den Start. Ford gibt mit dem SUV Mustang Mach E die erste Antwort auf den Aufstieg von Tesla. Lexus baut mit dem UX 300e sein erstes reines E-Auto. VW erweitert die ID-Familie um ein SUV und bringt Ende 2020 den ID.4 X heraus.

Außerdem bringt Opel den Mokka als reines Elektroaut­o. Mercedes baut den EQ A als elektrisch­es Kompakt-SUV sowie den EQ V, der als Ableger der V-Klasse zum Raumfahrer

unter den Elektroaut­os wird und auch an der Ladesäule auf seinen Hauptgegne­r trifft, den VW T6: Denn die Wolfsburge­r elektrifiz­ieren den Multivan im neuen Jahr.

Trotz des geballten E-Engagement­s der Hersteller bleiben Fahrzeuge mit konvention­ellen Antrieben nicht auf der Strecke. Am meisten los ist in der Kompaktkla­sse. VW bringt die achte Generation des Golf – und in dessen Windschatt­en starten die Konzernges­chwister Audi A3, Seat Leon und Skoda Octavia. Wer es etwas schicker und gern mit Stufe mag, für den bringt BMW den Zweier auch als Gran Coupé.

Bei den Kleinwagen bringen vor allem die asiatische­n Autobauer Bewegung in das Angebot: Denn während die Europäer nicht mehr viel auf Kleinwagen wetten, baut Toyota

einen neuen Yaris, Hyundai einen i10 und Honda einen Jazz. Einzige Kleinwagen­neuheit aus Europa wird nach bisheriger Nachrichte­nlage der Dacia Sandero sein.

Dazu gibt es, den aktuellen Trend bei den Zulassungs­zahlen folgend, noch einmal eine Schwemme neuer SUV in allen Klassen: Ford baut sein Programm mit dem Explorer aus, der als Plug-in-Hybrid nach längerer Zeit wieder in Deutschlan­d auf den Markt kommt. Der US-Hersteller bringt außerdem mit dem Puma ein neues kleines SUV auf den Markt.

Aus Japan kommen als SUV-Neuheiten die zweite Generation des Nissan Juke, die nächste Auflage des Mitsubishi Outlander, der Toyota RAV4 mit Plug-in-Technik, der nächste Mazda CX-5 und der Nissan Qashqai. Offenherzi­g zeigt sich ab Frühjahr der T-Roc von VW, der dann auch als Cabrio vorfährt.

Von den SUV abgesehen tut sich am oberen Ende des Marktes vergleichs­weise wenig. Mercedes bringt eine neue S-Klasse. Darunter angesiedel­t sind der BMW 4er, der DS8 aus Frankreich, der Shooting Brake des VW Arteon sowie aus England die nächste Version des Jaguar XF.

Wer sportliche Autos bevorzugt, spart je nach Budget auf die Nachfolger von BMW M3 und M4, den neuen Chevrolet Corvette, den Ferrari Roma oder gleich auf den McLaren Speedtail, der sich mit einem Preis von rund 2,1 Millionen Euro und einem Spitzentem­po von 403 km/h von den meisten anderen Neuheiten deutlich abhebt.

 ?? FOTO: BMW AG/DPA-TMN ?? BMW 2er Gran Coupé
FOTO: BMW AG/DPA-TMN BMW 2er Gran Coupé
 ?? FOTO: FORD/DPA-TMN ?? Ford Mustang Mach E
FOTO: FORD/DPA-TMN Ford Mustang Mach E
 ?? FOTO: HONDA/DPA-TMN ?? Honda E
FOTO: HONDA/DPA-TMN Honda E
 ?? FOTO: DAIMLER AG/DPA-TMN ?? Mercedes EQ V
FOTO: DAIMLER AG/DPA-TMN Mercedes EQ V
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FOTO: OPEL AUTOMOBILE GMBH/DPA-TMN Opel Corsa E
 ?? FOTO: SKODA/DPA-TMN ?? Skoda Octavia
FOTO: SKODA/DPA-TMN Skoda Octavia
 ?? FOTO: TOYOTA/DPA-TMN ?? Toyota Yaris
FOTO: TOYOTA/DPA-TMN Toyota Yaris
 ?? FOTO: VOLKSWAGEN AG/DPA-TMN ?? VW ID.3
FOTO: VOLKSWAGEN AG/DPA-TMN VW ID.3

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