Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Klingelnberg muss Konzept für schwierige Zeiten finden
Keine gute Nachrichten in dieser Woche: Umsatzrückgang bei Klingelnberg, und der Wolf ist da.
irklich beunruhigend sind die Nachrichten von KlinWgelnberg
zwar nicht. Aber die Erfahrung lehrt, dass Hückeswagens größter Arbeitgeber immer mal wieder in Schwierigkeiten geraten kann. Die Folgen können weitreichend sein: So wurden 2003, 2009 und 2013 viele Mitarbeiter entlassen. Die Prognosen, die Firmenchef Jan Klingelnberg abgibt, sind nicht gerade rosig. Noch vor einem Jahr lag der Fokus bei dem Maschinenbauer auf Wachstum, aktuell geht die Unternehmensleitung
von rückläufigen Umsätzen aus. Um die Klingelnberg-Gruppe auf mögliche stürmische Zeiten einzustellen, könnte die Produktion am Standort Hückeswagen konzentriert werden. Das würde bedeuten, dass die erfolgreiche Stirnrad-Produktion aus dem Badischen ins Bergische geholt wird. Fläche etwa im Gewerbegebiet Winterhagen-Scheideweg, wo seit 2008 die Antriebstechnik produziert wird, wäre vorhanden. Die Mitarbeiter und deren Angehörigen werden jedenfalls sensibel auf alles reagieren, was das Unternehmen schwächen könnten. Schließlich es in der Wirtschaftswelt dank Brexit, Handelskriegen und den Unsicherheiten in der Automobilbranche stürmischer geworden.
Die Befürchtungen haben sich bestätigt: Der Wolf hat Hückeswagen erreicht. Zwar werden Spaziergänger im Wald wohl kaum auf das scheue Tier treffen. Aber gerade für Schafhalter ist die Rückkehr des Wolfs ein Problem. Denn wenn er eines oder mehrere ihrer Tiere reißt, bedeutet das einen wirtschaftlichen Schaden. Das Ehepaar Schröter von Alternholte hatte insofern „Glück“, als dass das Ergebnis der DNS-Untersuchung den Wolfsriss bestätigt hat. Denn so wird ihm wenigstens das tote Tier ersetzt. Besser wäre es aber für die Schafzüchter momentan, das Wolfsverdachtsgebiet würde auf Hückeswagen ausgeweitet. Dann könnten sie finanzielle Unterstützung beim Land beantragen, um etwa einen Elektrozaun anzuschaffen.