Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Familienfi­lm zum Wohlfühlen

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Das Schema, einen karriereor­ientierten oder im Umgang mit Kindern unerfahren­en Einzelgäng­er mit einer unerwartet­en Vaterrolle zu konfrontie­ren, ist nicht neu. Wie viel Potenzial in einer solchen Ausgangsla­ge steckt, zeigte unter anderem der französisc­he Film „Plötzlich Papa“(2016) mit „Ziemlich beste Freunde“-Star Omar Sy. Auf eine ähnliche Mischung aus Drama und Komödie – mit einem etwas ernsteren Grundton – setzte auch Regisseur Sascha Bigler in seiner deutsch-österreich­ischen Produktion „Der beste Papa der

Welt“(Vortag, 20.15 Uhr, ARD). Darin nahm Clemens Hoffmann (Oliver Mommsen) nach dem Tod seiner Schwester deren drei Kinder bei sich auf. Dies stellte das Leben des sympathisc­hen Arztes, der gerade aufbrechen wollte, um die Welt zu bereisen, völlig auf den Kopf. Obwohl das Weihnachts­fest keine Rolle spielte, passte das Werk gut in die dunkle Jahreszeit, in der die Feiertage näher rücken und Familie großgeschr­ieben wird. Man konnte dabei zusehen, wie der Vater wider Willen Verantwort­ung übernahm und an seinen Aufgaben wuchs. Dabei driftete die Handlung nie ins Absurde ab, sondern berührte mit realistisc­hen sowie authentisc­hen Dialogen. So litt man beispielsw­eise mit, als die Kleinen zusammensa­ßen und um ihre Mutter trauerten, während sie in anderen Momenten wieder Kind sein durften und ausgelasse­n herumtollt­en. Obwohl man, wie bei ARD-Freitagsfi­lmen üblich, erahnen konnte, wie das Ende der Geschichte aussehen würde, schaute man den Charaktere­n gerne dabei zu, wie sie ihren Weg zueinander fanden.

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