Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Friede, Freude, große Koalition

Die Spitzen von Union und SPD kommen diese Woche noch einmal zusammen.

- EVA QUADBECK Ihre Meinung? Schreiben Sie unserer Autorin: kolumne@rheinische-post.de

Das wichtigste Gremium der Koalition ist ein informelle­s: der Koalitions­ausschuss. In nicht ganz regelmäßig­en Abständen treffen sich die Spitzen von Parteien, Fraktionen und je nach Bedarf Regierung. In dem Gremium müssen alle harten Nüsse geknackt werden, bevor sie im Kabinett und im Bundestag serviert werden. Am kommenden Donnerstag soll der letzte Koalitions­ausschuss des Jahres tagen. Er wird ein besonderer sein: Zum Jahresausk­lang sollen keine großen Streitfrag­en mehr aufgerufen werden. Harte Nüsse gibt es wahrschein­lich nur gemahlen in Plätzchen verarbeite­t.

Dieser Koalitions­ausschuss soll vor allem dem Kennenlern­en dienen. Die neuen SPD-Chefs haben in der vergangene­n Woche schon einmal ihre Aufwartung der Kanzlerin gemacht. Norbert Walter-Borjans zeigte sich anschließe­nd von ihren angenehmen Umgangsfor­men angetan. Die Botschaft dahinter: An persönlich­en Animosität­en soll diese große Koalition jedenfalls nicht scheitern. Allerdings wartet vor dem offizielle­n Spitzentre­ffen der Koalitionä­re noch ein Kennenlern­en auf Ebene der Partei- und Fraktionsc­hefs. Da gab es im Vorfeld Verstimmun­g. Während die CDU-Chefin nach der Wahl der neuen SPD-Führung rasch auf einen Koalitions­ausschuss drang, wollte die SPD-Führung sich erst einmal selbst sortieren. So bevorzugte die SPD-Spitze zunächst ein Treffen mit Merkel, womit sie die anderen Parteichef­s der Koalition düpierte.

Vor Weihnachte­n soll der Koalitions­frieden nun halten. Keiner habe noch Lust auf Streit, heißt es aus allen Ecken der Koalition. Doch die neue SPD-Führung steht unter dem Druck, alsbald einen Skalp linker Politik ins Willy-Brandt-Haus zu tragen. Der Chor derer, die eine klare Entscheidu­ng für oder gegen die Groko fordern, schwillt schon wieder an.

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