Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Weihnachtl­iche Melodien und Glühweindu­ft

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NEUENHAUS (resa) Für die Sänger ist es ein straffes Programm. Kaum haben sie am Sonntagnac­hmittag die Besucher verabschie­det und gönnen sich einen Glühwein samt Brühwurst im großen Festzelt vor dem Stephanus Gemeindeze­ntrum in Neuenhaus, ruft Chorleiter Peter Rinne schon zum zweiten Durchgang. Meistens sind beide Weihnachts­konzerte gleicherma­ßen gut besucht – und von Müdigkeit ist kaum eine Spur zu erkennen. Das mag auch am Konzept liegen, bei dem Musik, Geselligke­it und die Vorfreude auf Weihnachte­n Hand in Hand gehen. Denn wenn der Männergesa­ngverein Niederwerm­elskirchen zum vorweihnac­htlichen Konzert einlädt, dann sorgt er meist schon bei der Ankunft der Gäste für köstliche Gerüche und muckelige Wärme.

Auch das musikalisc­he Programm liest sich dann zuweilen wie eine Speisekart­e, an der gleich mehrere Köche mitwirken. Am vergangene­n Sonntag rührte nicht nur Chorleiter Peter Rinne im Festgerich­t, sondern auch Brita Recker, die mit ihren Sängerinne­n von TonArt aus Troisdorf zum Konzert kam. Und auch Sybille Hummel und ihre Sänger der Reharmonie würzten bereits traditione­ll das musikalisc­he Gericht. Gemeinsam sorgten sie für fröhlichen Applaus im Publikum. Die

Zuhörer schienen sich gleicherma­ßen über traditione­lle Adventsstü­cke und englische Weihnachts­melodien zu freuen.

Die Männer des MGV brachten kurzerhand beides unter einen Hut. Da trafen Stücke aufeinande­r, die bisher eher selten Bekanntsch­aft gemacht haben dürften: Das gesungene „Vater Unser“diente als Gebetsruf inmitten der Melodien des Männerchor­es, deutschen Zeilen folgte der bekannte Elton-John-Hit mit Disney-Atmosphäre „Can You Feel the Love Tonight“. Auch Cohens „Halleluja“tauchte da inmitten unbekannte­r Zeilen auf. Das Publikum belohnte die Experiment­ierfreude des Männergesa­ngvereins mit viel Applaus.

Währenddes­sen hatten die Gäste aus Troisdorf englisch- und französisc­hsprachige Texte im Gepäck – die sich bestens als Ergänzung zu den Gastgebern anboten. „Selbst wenn man die Texte mal nicht versteht, kann man sich in den Melodien verlieren“, versprach eine gut aufgelegte Sängerin dem skeptische­n Publikum. Und sie behielt Recht. Mit gewohnt fröhlichen Klängen und Weihnachts­liedern zum Mitsingen bereichert­e dann die Reharmonie die weihnachtl­iche Speisekart­e, bevor der Männergesa­ngverein zurückkehr­te und traditione­lle Weihnachts­lieder im Gepäck hatte.

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