Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
„Die Räuber“müssen mehrere Zugaben geben
SOLINGEN (uh) Hell erleuchtet und festlich dekoriert – der Rittersaal in Schloss Burg stand wieder bereit für das Weihnachtskonzert. Diesmal zogen nicht die Sänger der Remscheider Chorgemeinschaft ein, sondern der Quartettverein „Die Räuber“aus Gummersbach. Ergänzt wurde das Programm von Laura Violetta Lex (Mezzosopran), Sonja Jahn (Harfe) und Simone Bönschen am Klavier. Seit Mai 2018 werden die Herren im vornehmen Chor-Habit dirigiert von Maurizio Quaremba.
Etwa 180 Besucher im historischen Saal genossen die Abfolge altvertrauter und weniger bekannter Weihnachtslieder. In den Neubearbeitungen durch Gus Anton boten sie ihre ganze Klangfülle dar. Am Piano gab Simone Bönschen dem Gesang einen nahtlosen, harmonischen Unterbau. Als Ergänzung zu den Liedblöcken überraschte Sonja Hahn und ihre Harfe besonders mit einem gewagten Musikstilmix. Zwischen den Chorliedern hatte auch Poesie einen Platz. Tenor Harald Stein rezitierte ein „Gespräch unter Kerzen“und im Verlauf des Abends erfuhr das Publikum die rührende Geschichte des kleinen Pelles.
Mit Klavierbegleitung trug Mezzosopranistin Laura Lex ein sehr anspruchsvolles „Ave Maria“(von G. Caccini) vor. Zwei Worte – und jede Koloratur, jede neu entwickelte Tonfolge, machte den bedeutsamen Inhalt deutlich.
Mehrere Zugaben nach dem Konzertende wurden dem langanhaltenden Applaus geschuldet.
In der Chor-Chronik des Quartettvereins „Die Räuber“findet sich auch die Namens-Quelle. Vorsitzender Jürgen Trautner: „Vor 60 Jahren blieben zwölf junge Männer der katholischen Knaben-Scola als Chor zusammen. Diese zwölf fanden es humorvoll, sich nach der russischen Volksweise „Die zwölf Räuber“zu nennen. Der Chor wuchs – und behielt den Namen bei.“Hans-Dieter Teschke, einer dieser Gründungszwölf, singt noch heute mit.