Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald
Pe Werner belichtet die Seele mit „Ne Prise Zimt“
REMSCHEID Kribbeln im Bauch? Das ist Schnee von gestern. Pe Werner gastierte in der Klosterkirche und brachte mit ihrem Konzert „Ne Prise Zimt“die Herzen zum Schmelzen. „Ho, ho, ho, Sie wiederzusehen ist ein Lichtblick“, begrüßte sie ihr Publikum.
Vor 20 Jahren hatte die einstige Kulturmanagerin der Klosterkirche, Angelika Schlicht, die Sängerin nach Lennep geholt. „Sie ist wunderbar, als Mensch und als Sängerin“, sagte Schlicht. Seitdem gastiert Pe Werner immer wieder im Kulturzentrum.
Mit ihrem winterlichen Programm sorgte sie für eine heimelige Stimmung. „Dann sind da diese Dunkelkammertage“, hauchte sie ins Mikrofon und sorgte für „Belichtung für die Seele“. Die Titel „Lass es schnei’n“und „Viel zu kalt“zeigten Pe Werners romantische Ader. Peter Grabinger begleitet sie seit 21 Jahren auf dem Klavier. Zusammen harmonieren sie bestens. Das Album „Ne Prise Zimt“hat sie bei sommerlichen Temperaturen auf Mallorca geschrieben.
Pe Werner gab sich nachdenklich, tiefsinnig und mit einer guten Portion Selbstironie. Genussvoll
erzählt sie von den drei Säulen des Weihnachtsfestes. „Essen, essen, essen“verriet sie und hat sich vorgenommen, keine Kalorien in der Adventszeit zu zählen. „Mein aktuelles Lieblingsgemüse sind Marzipankartoffeln“, sagte sie und sang „Fasten im Advent“.
Ihre besondere Gabe sind neue Wort-Kombinationen. „Jedes Jahr kommst du in mein Herz geschneit, obwohl du Schnee von gestern bist“, sang sie und erzählte rührende Geschichten für Herz und Seele. Das Publikum klatschte begeistert mit, und die größten Fans kannten viele Textpassagen auswendig.
Der Abend war ein winterliches Potpourri aus Pop, Swing, Jazz und Chansons. Werner umgarnte ihr Publikum mit ihrer authentischen Art und unterhielt es mit feiner Ironie. Wer kennt sie nicht, die wartenden Männer, während die Frauen die Einkäufe erledigen? Werner macht daraus das amüsante Lied „Geparkte Männer“, bei dem Tonmeister Pit Lenz auf die Bühne kam und ein Duett mit Werner sang.
„Sie jongliert mit Worten, sie nimmt Sprichwörter und häkelt sie ineinander ein“, bilanzierte Anke Witt aus Wetter. Am Ende gab es Ovationen im Stehen.