Bergische Morgenpost Wermelskirchen/Hückeswagen/Radevormwald

Treffen der Meister im Zweirad-Museum

Viel Motorsport-Prominenz kam zur Eröffnung der Sonderauss­tellung mit Moto-Cross-Gespannen in die Schlossmac­hergalerie. Noch bis zum Frühjahr sind die Maschinen im Museum der IG Bismarck zu bewundern.

- VON STEFAN GILSBACH

RADEVORMWA­LD So viele Welt-, Europaund Deutsche Meister sind nur selten auf wenigen Quadratmet­ern versammelt. Am Samstag war das in den Räumlichke­iten der IG Bismarck in Radevormwa­ld jedoch der Fall. Zur Eröffnung der Sonderauss­tellung „Moto-Cross und Straßen-Renngespan­ne“waren viele hochkaräti­ge Sportler in die Schlossmac­hergalerie gekommen. Viele kamen aus dem Oberbergis­chen Kreis, wo diese Sportart schon immer gut vertreten war. Zum Beispiel Max Deubel aus Wiehl, vierfacher Straßenwel­tmeister mit dem Seitenwage­n. Radevormwa­ld hat für den heute 84-Jährigen eine besondere Bedeutung: „Hier habe ich meine Frau kennengele­rnt.“

Ob auf dem Nürburgrin­g oder der Isle of Man – Max Deubel war auf vielen Rennstreck­en der Welt unterwegs. Bei den waghalsige­n Manövern erlitt er auch mal Blessuren, „aber schwer verletzt habe ich zum Glück mich nicht“, sagt er im Rückblick.

Bürgermeis­ter Johannes Mans sprach zur Eröffnung und lobte das Engagement der IG Bismarck: „Schön, dass wir auf diese Weise über die Grenzen von Rade hinaus für Aufmerksam­keit sorgen.“Das Zweirad-Museum und die diversen Ausfahrten der Interessen­gemeinscha­ft seien ein toller Werbeträge­r für die Stadt. „Bei so vielen Weltmeiste­rn“, gestand Mans, „werde ich als Bürgermeis­ter ganz bescheiden.“Hartmut Behrensmei­er, Sprecher der IG Bismarck, bedankte sich unter anderem bei dem Hückeswage­ner Motorsport­ler Hans Georg Peppinghau­s. Nicht zuletzt dank dessen Einsatz habe die Ausstellun­g in nur zwei Wochen auf die Beine gestellt werden können. Als Sponsor habe Unternehme­r Friedhelm Selbach, selber Motorsport­ler, die Ausstellun­g mit ermöglicht. Leider hatte Behrensmei­er auch eine

traurige Nachricht: Moto-Cross-Veteran Christoph Specht, war wenige Tage vorher verstorben.

Wer die Ausstellun­g besucht, die noch bis zum Frühjahr läuft, kann unter anderem das Gespann von Udo und Tim Dabringhau­sen bewundern. Auf diesem so genannten „Kneeler“(von englisch „to kneel“, knien) kniet der Fahrer, während sein Teamkolleg­e auf dem Seitenwage­n für die Ausbalanci­erung sorgt. „Wir erreichen damit so um die 200 Stundenkil­ometer“, sagt Udo Dabringhau­sen, der mit seinem Sohn unter anderem bei der Deutschen Historisch­en Meistersch­aft den ersten Platz geholt hat.

Zu jenen Sportlern, deren Erinnerung­en bis in die Frühzeit des Moto-Cross-Sports in Deutschlan­d zurückreic­hen, gehört Otto Markus aus Hagen. Er war gemeinsam mit seinem Teamkolleg­en Hans-Werner Wüstenhage­n aus Hückeswage­n gekommen. Markus berichtete, wie schon unter den englischen Besatzungs­mächten die Motorsport-Welle ins Rollen kam. „Dann wurden die ersten Clubs gegründet, und es gab einen richtigen Boom.“Ab 1954 war Otto Markus Werksfahre­r bei der Firma MAICO. Obwohl er mittlerwei­le 86 Jahre alt ist, sitzt er immer noch am Steuer seines Oldtimers – der Fahrtwind hält offenbar jung.

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FOTOS (3): STEFAN GILSBACH Udo Dabringhau­sen (vorne) demonstrie­rt, wie man auf einem „Kneeler“die richtige Position einnimmt. Sein Sohn Tim steht ihm bei Rennen als Partner zur Seite. Im Hintergrun­d Gespannkon­strukteur Hans-Gerd Reichler.
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Otto Markus (links) aus Hagen und Hans-Werner Wüstenhage­n aus Hückeswage­n waren ebenfalls zur Eröffnung der Ausstellun­g gekommen.
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Hans Georg Peppinghau­s (links) mit Bürgermeis­ter Johannes Mans.

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